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       # taz.de -- Medikamente in der Landwirtschaft: Getunte Kühe
       
       > Mit Antibiotika versetztes Futter soll an Kuhbetriebe in Niedersachsen
       > und NRW geliefert worden sein. Bei Menschen wird es gegen
       > Harnwegsinfektionen verwandt.
       
   IMG Bild: Diese Brandenburger Kühe kommen ganz ohne Zusätze im Futter aus.
       
       HANNOVER dpa | Niedersächsische Kühe haben möglicherweise mit Antibiotika
       belastetes Futter aus den Niederlanden gefressen. Auch drei Milchviehhöfe
       sind betroffen. Das teilte das Landwirtschaftsministerium in Hannover unter
       Berufung auf das EU-Schnellwarnsystem mit. Demnach wurde das Futter an elf
       Höfe in Nordrhein-Westfalen und nun auch insgesamt neun Betriebe in
       Niedersachsen geliefert.
       
       Nach bisherigem Kenntnisstand seien von einem niederländischen
       Futtermittelhersteller etwa 490 Tonnen Getreideerzeugnisse nach
       Niedersachsen geliefert worden. Es bestehe der Verdacht, dass das Futter
       mit dem in der EU seit 1995 verbotenen Antibiotikum Furazolidon
       verunreinigt ist.
       
       Zwar handele es sich bei den meisten betroffenen Betrieben um Biogasanlagen
       - es gebe aber auch Hinweise darauf, dass das belastete Futter im Landkreis
       Grafschaft Bentheim in drei Betrieben an Milchkühe verfüttert worden seien.
       
       Zunächst sollte untersucht werden, ob in dem angelieferten Futter das
       vermutete Antibiotikum Furazolidon wirklich enthalten sei. „Die Ergebnisse
       bekommen wir, wenn alles glatt läuft, am Montagnachmittag“, sagte eine
       Ministeriumssprecherin. Der Wirkstoff wird bei Menschen zur Behandlung von
       Harnwegsinfekten eingesetzt.
       
       In Nordrhein-Westfalen war im Mai und Juni 2014 kontaminiertes Futter auf
       elf Höfen an Schweine verfüttert worden. Die Behörden konnten nicht
       ausschließen, dass das Fleisch von betroffenen Tieren in den Handel
       gelangte. Wie bei der niedersächsischen Milch gehe von dem Fleisch aber
       keine akute Gesundheitsgefahr aus.
       
       27 Jul 2014
       
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