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       # taz.de -- Islamischer Staat (IS): Islamisten vertreiben syrische Armee
       
       > In Syrien sollen IS-Kämpfer einen wichtigen Militärstützpunkt eingenommen
       > haben. Mindestens 85 Soldaten sollen getötet worden sein.
       
   IMG Bild: IS-Kämpfer im Raka
       
       DAMASKUS afp | Kämpfer der Dschihadistengruppe Islamischer Staat (IS) haben
       in Syrien laut Aktivisten einen wichtigen Militärstützpunkt bei Raka
       eingenommen. Bei Kämpfen und Hinrichtungen seien mindestens 85 Soldaten
       getötet worden, erklärte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte
       am Samstag. Demnach wurden bei einem Hinterhalt in der Provinz Aleppo zudem
       30 weitere Soldaten und regierungstreue Milizionäre getötet.
       
       Laut der Beobachtungsstelle, die sich auf ein Netzwerk aus Aktivisten und
       Ärzten stützt, zog sich die Armee am Freitagabend nach heftigen Kämpfen von
       der Basis der 17. Division im Norden von Raka zurück. Allerdings seien die
       IS-Dschihadisten bisher aus Angst vor Luftangriffen nicht in den Stützpunkt
       eingedrungen. Binnen 48 Stunden seien 16 Soldaten bei Kämpfen getötet
       worden, 19 weitere seien bei zwei Selbstmordanschlägen ums Leben gekommen.
       
       Darüber hinaus hätten die Rebellen 50 Soldaten hingerichtet. Etliche seien
       geköpft und ihre abgeschlagenen Köpfe und Leichen in Raka öffentlich
       ausgestellt worden, sagte der Leiter der Beobachtungsstelle, Rami Abdel
       Rahman. Hunderte Soldaten hätten sich von dem Stützpunkt in sichere Gebiete
       zurückgezogen, doch sei das Schicksal von rund 200 Soldaten unklar. Nach
       Angaben der Beobachtungsstelle handelt es sich um die erste größere
       Konfrontation zwischen der syrischen Armee und dem IS.
       
       Raka ist eine Hochburg des Islamischen Staats, der mittlerweile weite Teile
       im Norden des Irak und Syriens kontrolliert und dort ein Kalifat ausgerufen
       hat. Die Gruppe hatte sich in den vergangenen Monaten weitgehend auf den
       Kampf gegen rivalisierende Rebellengruppen konzentriert. Seitdem sie ihre
       Position gefestigt hat, greift sie nun vermehrt auch die Regierungstruppen
       an. Die UN-Untersuchungskommission zu Syrien kündigte am Freitag an,
       mehrere IS-Kämpfer sollten bald auf eine Liste mutmaßlicher
       Kriegsverbrecher gesetzt werden.
       
       ## Bekennervideo zu Selbstmordanschlag
       
       In der Provinz Raka stehen nach dem Verlust des Stützpunkts der 17.
       Division nur noch die Basis des 93. Regiments sowie der Flughafen von Tabka
       unter Kontrolle der syrischen Führung. Die syrische Armee erlitt auch in
       der nördlichen Provinz Aleppo eine Niederlage, als in der Nacht zum Samstag
       bei einem Hinterhalt IS-Kämpfer mindestens 30 Soldaten und regierungstreue
       Milizionäre töteten, wie die Beobachtungsstelle berichtete.
       
       Unterdessen veröffentlichte der syrische Ableger des Terrornetzwerks
       Al-Kaida ein Bekennervideo des US-Attentäters, der sich am 25. Mai mit zwei
       weiteren Dschihadisten in der nördlichen Provinz Idlib in die Luft
       gesprengt hatte. „Ich will im Jenseits verweilen, nicht in dieser Welt“,
       sagt Moner Mohammad Abu Salha alias Abu Hurayra al-Amriki in der
       17-minütigen Aufnahme, die am Freitag von der Al-Nusra-Front über das
       Videoportal YouTube verbreitet wurde.
       
       Auf der Erde finde er keinen Frieden, erklärt darin der etwa 20-jährige
       Mann aus dem US-Bundesstaat Florida in gebrochenem Arabisch. „Hoffentlich
       werde ich es im Himmel tun.“ In dem Video posiert er zusammen mit zwei
       weiteren Dschihadisten vor der schwarzen Flagge der Al-Nusra-Front. Bei dem
       Selbstmordanschlag Ende Mai waren dutzende Menschen verletzt worden. Es
       handelte sich um den ersten Anschlag eines US-Bürgers im syrischen
       Bürgerkrieg.
       
       26 Jul 2014
       
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