URI: 
       # taz.de -- E-Mail-Überwachung nimmt zu: Ungeschützter Verkehr
       
       > Ein UN-Bericht zur Datensicherheit macht wenig Hoffnung: Die Überwachung
       > von E-Mails häuft sich. Das Ausmaß sei „höchst besorgniserregend“.
       
   IMG Bild: Werden massenhaft mitgelesen: E-Mails
       
       GENF dpa | Die Überwachung des privaten Datenverkehrs hat aus Sicht der
       Vereinten Nationen (UN) höchst besorgniserregende Ausmaße angenommen.
       Massenüberwachungen durch Regierungen „entwickeln sich zu einer
       gefährlichen Gewohnheit und sind keine Ausnahme mehr“, sagte die
       UN-Hochkommissarin für Menschenrechte, Navi Pillay, am Mittwoch in Genf bei
       der Vorstellung eines [1][Berichts zur Datensicherheit].
       
       Die Praktiken in vielen Staaten zeigten Mängel bei einer angemessenen
       nationalen Gesetzgebung und einer entsprechenden Strafverfolgung. Zugleich
       ermutigte sie Firmen, die von Regierungen zur Weitergabe von Daten gedrängt
       würden, sich stärker zu wehren. Laut Pillay sind Programme zur massenhaften
       Überwachung von E-Mails selbst dann zu hinterfragen, wenn sie legitime
       Ziele hätten. Es reiche nicht aus, wenn gezielt die Nadel im Heuhafen
       gesucht werde.
       
       „Der angemessene Maßstab ist die Wirkung auf den Heuhafen im Vergleich zur
       Bedrohung.“ Als eine Maßnahme empfiehlt Pillay die Einrichtung unabhängiger
       Institutionen, die die Überwachung unter die Lupe nehmen. „Einige
       unglaublich wichtige Prinzipien, die den Kern jedermanns
       Persönlichkeitsrechte betreffen, stehen auf dem Spiel“, betonte Pillay.
       
       Die UN-Hochkommissarin wies darauf hin, dass Firmen, die den Regierungen
       Daten zur Verfügung stellten, selbst riskierten, zum Mittäter bei
       Menschenrechtsverletzungen würden. Falls es solche Regierungsanfragen gebe,
       sollten Unternehmen so knapp wie möglich darauf eingehen, die rechtliche
       Begründung klären und gegebenenfalls erst auf Drängen eines Gerichts
       kooperieren. „Es gibt dafür positive Beispiele in der Industrie, sowohl von
       einzelnen Firmen als auch von Bündnissen von Unternehmen und
       Interessensgruppen.“
       
       Der Bericht ist auf Wunsch der Vollversammlung der Vereinten Nationen
       erstellt werden. Im Dezember war eine von Deutschland und Brasilien
       eingebrachte Resolution gegen Internetspionage angenommen worden. Darin war
       die Hochkommissarin für Menschenrechte aufgefordert worden, sich mit dem
       „Schutz der Privatsphäre bei digitaler Kommunikation“ zu befassen. Der
       Bericht soll im Oktober in der UN-Vollversammlung vorgestellt und beraten
       werden.
       
       16 Jul 2014
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] http://www.ohchr.org/EN/Issues/DigitalAge/Pages/DigitalAgeIndex.aspx
       
       ## TAGS
       
   DIR Spionage
   DIR NSA
   DIR Schwerpunkt Überwachung
   DIR UN
   DIR Vereinte Nationen
   DIR E-Mail
   DIR USA
   DIR NSA
   DIR Schwerpunkt Überwachung
   DIR Geheimdienst
   DIR Verizon
   DIR NSA
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
   DIR Debatte Datensicherheit: Grenzenloser Zugriff
       
       Ein US-Gericht erweitert den Datenzugriff für die Strafverfolgung über die
       USA hinaus. Der Vertrauensverlust wird anwachsen.
       
   DIR Debatte Überwachung in Deutschland: Völkerrecht im Glasfaserkabel
       
       Die Bundesregierung muss endlich rechtlich gegen die USA vorgehen. Denn die
       NSA hat gegen das Völkerrecht verstoßen.
       
   DIR Überwachung in England: Cameron, das Trüffelschwein
       
       Der englische Premier will im Eilverfahren ein Gesetz für die
       Vorratsdatenspeicherung schaffen. Bedrohung wittert er von Pädophilen, Isis
       und al-Shabaab.
       
   DIR Kommentar Überwachung Tor-Nutzer: Wer hat Angst vor der bösen NSA?
       
       Die NSA hat wichtige Server des Tor-Projekts bespitzelt: Das war zu
       erwarten, denn die Rechnerliste ist öffentlich. Aber wir können uns auch
       wehren.
       
   DIR Kommentar Geheimdienstüberwachung: Bundestag in NSA-Gesellschaft
       
       Die Bundestagsverwaltung hat mit dem Netzprovider Verizon
       zusammengearbeitet. Dessen NSA-Anbindung ist seit Snowdens Enthüllungen
       bekannt.
       
   DIR Spionage in Deutschland: Die Spuren der Überwacher
       
       Warum ermittelt Generalbundesanwalt Range nicht wegen Ausspähung der
       deutschen Bevölkerung? Ein Blick auf die Indizien.