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       # taz.de -- Kommentar Metastudie zum Bio-Essen: Nicht gesünder, aber besser
       
       > Die Unterschiede zwischen Bio- und konventionellen Nahrungsmitteln
       > betreffen nur sehr wenige Inhaltsstoffe. Trotzdem lohnt es sich, Bio zu
       > kaufen.
       
   IMG Bild: Vielleicht nicht gesünder, aber wenigstens gut für die Umwelt: Bio-Essen.
       
       Nein, auch die neueste Studie zu Öko-Lebensmitteln belegt nicht, dass Bio
       gesünder ist. Die Unterschiede, die Forscher der Universität Newcastle
       zwischen Bio- und konventionellen Nahrungsmitteln festgestellt haben,
       betreffen nur sehr wenige Inhaltsstoffe. Trotzdem lohnt es sich, Bio zu
       kaufen.
       
       Denn wer mit seinem Einkauf die konventionelle Nahrungsmittelbranche
       finanziert, ist mitverantwortlich für gravierende Umweltprobleme. Die
       herkömmliche Lebensmittelproduktion ist mehreren Untersuchungen zufolge der
       Hauptgrund dafür, dass viele Flüsse nicht mehr als Trinkwasserquelle
       taugen. Die Chemielandwirtschaft ist auch Hauptverursacher des Pflanzen-
       und Tierartensterbens in Europa.
       
       Das liegt vor allem an den Pestiziden und dem hohen Nährstoffeinsatz. Im
       Biolandbau sind chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel und Dünger
       verboten. Das spart auch erhebliche Mengen Treibhausgase, denn die
       Produktion dieser „Betriebsmittel“ verschlingt viel Energie.
       
       Auch die Haltungsbedingungen von Tieren sind im Schnitt in der
       Biolandwirtschaft besser. Ökobauern müssen mehr Platz und Auslauf gewähren.
       In der konventionellen Haltung ist es Standard, Schweinen die
       Ringelschwänzchen mit einer Klinge zu kürzen – ohne Betäubung. Dieses
       Kupieren soll verhindern, dass sich die Tiere in der reizarmen Umgebung im
       Stall gegenseitig in den Schwanz beißen. Bei Biohaltung ist das eine
       Ausnahme, die bei den Behörden beantragt und selten genehmigt wird.
       
       Das sind gute Argumente für Bio. Umso bedauerlicher ist es, dass manche
       Ökoverbände mit dem schlecht belegten Gesundheitsargument arbeiten. Das
       sollten sie vermeiden. Denn wer immer wieder haltlose Behauptungen
       aufstellt, verliert irgendwann seine Glaubwürdigkeit.
       
       15 Jul 2014
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Jost Maurin
       
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