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       # taz.de -- Illegaler Waffenhandel über die USA: Kolumbien steht auf Sig Sauer
       
       > Der deutsche Waffenproduzent Sig Sauer hat ohne Genehmigung Pistolen nach
       > Kolumbien geliefert. Die kolumbianische Regierung bestätigt das
       > Waffengeschäft.
       
   IMG Bild: Jetzt zählt's: Sig Sauer in Eckernförde.
       
       BOGOTÁ dpa | Kolumbien hat den Import von Pistolen der deutschen
       Waffenfirma Sig Sauer aus den USA bestätigt. Das Waffengeschäft steht im
       Verdacht, auf illegalem Wege erfolgt zu sein.
       
       Eine Sprecherin des Verteidigungsministeriums in Bogotá bestätigte der
       Nachrichtenagentur dpa [1][einen Bericht] der Zeitung El Tiempo vom
       Mittwoch. Demnach hat Kolumbien von 2006 an über das
       US-Verteidigungsministerium knapp 65.000 Pistolen vom Typ SP 2022 für 28,6
       Millionen Dollar (rund 21 Millionen Euro) gekauft.
       
       Nach Recherchen von NDR, WDR und Süddeutscher Zeitung lag für das
       Pistolengeschäft keine Genehmigung vom Bundesamt für Wirtschaft und
       Ausfuhrkontrolle vor. Die Staatsanwaltschaft Kiel hatte vor einer Woche
       Ermittlungen gegen Sig Sauer eingeleitet. Sollten sich die Vorwürfe gegen
       den Waffenproduzenten mit Sitz in Eckernförde bestätigen, drohen Sanktionen
       der Bundesregierung.
       
       Den Recherchen zufolge lieferte Sig Sauer die Pistolen an eine
       Schwesterfirma in den USA, bevor sie nach Kolumbien gingen. Nach den
       Dokumenten sollten sie für den zivilen Markt in den USA bestimmt sein.
       Viele Belege offenbarten aber, dass der Produzent wusste, dass die Waffen
       an Kolumbiens Polizei weitergeleitet wurden.
       
       Die kolumbianische Zeitung El Tiempo berichtete, der Import sei auf legalen
       Wegen über das FMS-System („Foreign Military Sales“) verlaufen, das
       Waffenverkäufe unter Regierungen ermöglicht. Der Ministeriumssprecherin
       zufolge hat Kolumbien die USA bereits um eine Erklärung gebeten. „Wenn in
       Deutschland Aufklärungsbedarf besteht, dann liegt es an den USA zu
       antworten“, zitierte El Tiempo kolumbianische Regierungsquellen.
       
       [2][Der „Global Terrorism Index“] führt Kolumbien als Land mit der höchsten
       Terrorgefahr in Lateinamerika. Bereits seit 50 Jahren bekämpft dort die
       linksgerichtete Farc die Staatsmacht.
       
       10 Jul 2014
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] http://www.eltiempo.com/politica/justicia/la-negociacion-se-hizo-de-gobierno-a-gobierno-mindefensa/14224180
   DIR [2] http://economicsandpeace.org/research/iep-indices-data/global-terrorism-index
       
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