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       # taz.de -- Ticker Deutschland - Brasilien: Letztes Tor entscheidet?
       
       > Deutschland führt Brasilien vor und schießt insgesamt sieben Tore.
       > Brasilien kommt kurz vor dem Schluss noch zum Ehrentreffer.
       
   IMG Bild: Es gibt auch Gegenstimmen beim taz-WM-Gucken
       
       Die taz-Party fängt an. taz-Expertin Doris Akrap legt auf: „Deutschland
       muss ....“ (Slime) und „Raven gegen Deutschland“ (Egotronic).
       
       Das Spiel ist aus. Deutschland gewinnt ein verrücktes Spiel mit 7:1. So
       etwas hat es noch nicht gegeben. Davon werden wir noch unseren Enkeln
       erzählen.
       
       90. Minute: Toooooooooooooor. Brasilien mit dem Ehrentreffer durch Oscar.
       taz-Experte Michael Brake: „Letztes Tor entscheidet.“ Und auch Deniz Yücel
       zürnt: „Oliver Kahn würde den Ball aus dem Netz nehmen und zum Mittelpunkt
       sprinten.“
       
       89. Minute: taz-Expertin Doris Akrap: „Wenn das der Führer noch erlebt
       hätte?“
       
       87. Minute: Droht noch eine Höchststrafe? Fünf Minuten Nachspielzeit etwa?
       
       84. Minute: taz-Experte Timo Reuter: „Jetzt kann nur noch Jogi Löw den
       Finaleinzug verhindern.“
       
       80. Minute. Szenenapplaus für die deutschen Ballstaffetten durch das
       brasilianische Publikum. Höchststrafe.
       
       78. Minute: Tor. Schürrle zum Zweiten. Aus spitzem Winkel zimmert er den
       Ball ins Eck.
       
       75. Minute: Beginnt jetzt die endgültige Demütigung? Julian Draxler kommt
       für Sami Khedira ins Spiel.
       
       73. Minute: taz-Experte Deniz Yücel: „Gut, dass die Tickets so teuer waren.
       Sonst wäre das Stadion schon leer.“
       
       69. Minute: Toooor. Mehr o's ist es uns nicht mehr wert. Schürrle
       verwandelt einen Pass von Lahm zum 6:0.
       
       66. Minute: Julio Cesar klärt in höchster Not – will sich wohl bewerben als
       „Spieler des Spiels“.
       
       64. Minute: Die Löw-Mannschaft siegt, aber unterhält nicht. „Das ist das
       langweiligste Spiel, das ich je gesehen habe“, sagt Internet-Experte Thilo
       Knott.
       
       63. Minute: Was sagen eigentlich die Aktivisten von „Vorrundenaus“?
       
       62. Minute: Schwalbinho im deutschen Strafraum. Der Schiri hat kein
       Mitleid.
       
       60. Minute: Die Leute verlassen das Stadion, wollen wohl die letzte U-Bahn
       erreichen. Dabei ist die gar nicht fertig gebaut.
       
       58. Minute: Klose geht – Schürrle kommt. taz-Homo-Experte Manuel Schubert:
       „Ein schöner Blondschopf geht immer.“
       
       56. Minute: Manuel Neuer gibt wieder den Libero und wird dabei böse gelegt.
       Es folgt: Formschöne Rolle über den Rasen. Fünffach.
       
       54. Minute: taz-Experte Deniz Yücel will weiter Blut sehen: „Wenn Brasilien
       schon nicht nach Kolumbien einmarschiert, dann wenigstens bei Dantes Papa.“
       
       53. Minute: taz-Experte Jan Feddersen: „Es ist melodischer Fußball, kein
       Rock oder Blues oder so'n Mist, so eher Phillysound, nur ein bisschen
       härter! Der beste Kicksoundtrack seit 1970 ...“
       
       48. Minute: Brasilien zeigt sich motiviert. Hulk schießt Neuer warm. Das
       0:6 und den damit fälligen Schnaps will man vermeiden.
       
       47. Minute: Ob dieser Ticker jetzt noch interessant ist? Wir sollten
       langsam zum Protest-Ticker umschalten.
       
       46. Minute: Es geht weiter. Mertesacker spielt für Hummels.
       
       Wenn die Luft raus ist, kannst du nur noch hoffen, dass einer mit 'ner
       Druckluftpumpe am Spielfeldrand steht und dann nicht die falsche Öffnung
       benutzt.
       
       Halbzeit: Deutschland führt 5:0. Sind sie schon Weltmeister?
       
       taz-Experte Ingo Arzt: „Aus entwicklungspolitischer Sicht ist das eine
       Katastrophe. Das ist Fußball-Imperialismus“
       
       taz-Experte Michael Brake: „Es ist noch alles offen. Brasilien braucht nur
       einen Touchdown um in Führung zu gehen.“
       
       taz-Experte Deniz Yücel fordert: "Brasilien muss nach Kolumbien
       einmarschieren."
       
       taz-Experte Maik Söhler: "Endlich wird mal richtiger Fußball gespielt.
       Solche Ergebnisse gibt es in der D-F-Jugend zuhauf."
       
       45. Minute: Eine Minute Nachspielzeit für jedes Tor wird gefordert. Doch es
       gibt nur eine.
       
       44. Minute: Das Spiel der Brasilianer ist irgendwie pomadig.
       
       42. Minute: taz-Expertin Annabelle Seubert: „Das ist irgendwie langweilig.
       Wie, wenn der Mann zu früh kommt.“
       
       40. Minute: „Is das krass“, sagt taz-Experte Patrick Löwenstein. Doris
       Akrap entegegnet: „Jetzt hör auf. Seit zehn Minuten ist kein Tor gefallen.“
       Löwenstein: „Ein Tor würde dem Spiel gut tun.“
       
       39. Minute: taz-Experte Erik Peter wartet auf Zlatan Ibrahimovic.
       
       37. Minute: Die ersten taz-Experten kapitulieren. Zitat: „Mir fällt nichts
       mehr ein. Ich melde mich beim 5:5 wieder.“
       
       33. Minute: taz-Expertin Sunny Riedel: „Der Fluch von Maracanã wiederholt
       sich. In Belo Horizonte. Tragisch.“
       
       32. Minute: taz-Experte Andreas Rüttenauer: „Das ist keine Werbung für den
       Männerfußball.“
       
       31. Minute: Toni Kroos scheitert beim Versuch das 6:0 zu erzielen. Jetzt
       wird ein Wechsel nötig.
       
       30. Minute: taz-Experte Jan Feddersen: „Das soll deutsch sein? Magisch? Ist
       das den Gastgebern gegenüber nicht taktlos?" taz-Brasilien-Experte Johannes
       Kopp ergänzt: "Herzlos. Die ersten verlassen schon das Stadion. Das hätte
       man nicht einmal den Deutschen zugetraut."
       
       29. Minute: taz-Experte Andreas Rüttenauer: „Und niemand hat mir geglaubt,
       dass das eine Scheiß-WM ist“. Bestätigung: Tooooooooooooooooooor: 5:0 durch
       Khedira. taz-Experte Deniz Yücel: „Eat this, van Gaal.“
       
       28. Minute: taz-Experte Patrick Löwenstein: „Das ist kein Fußballspiel, das
       ist eine Hinrichtung.“
       
       27. Minute: Toooooooooooooooooor. Wieder Toni Kroos. Es steht 4:0. Das ist
       Rostocker Fußballschule in Perfektion.
       
       Brasilien zeigt keinerlei Neymar-Qualitäten.
       
       25. Minute: Was ist hier los? Toooooooooooooooooooooooor. Kroos mit dem
       3:0.
       
       23. Minute: Tooooooooooooooooor. Miro Klose macht das 2:0. Und Ailton guckt
       blöd. Bestimmt. Nach einem Pass von Kroos in die Mitte, legt Müller ab,
       Klose verwandelt im zweiten Nachschuss. taz-Experte Oliver Pohlisch ist
       enttäuscht: „Das ist zu einfach.“
       
       20. Minute: „Ein Neymar ist nicht zu ersetzen“, sagt taz-Experte Patrick
       Löwenstein und grinst sich einen.
       
       18. Minute: Lahm gewinnt jeden Zweikampf. Scheint viel motivierter als
       gegen die Sparringspartner im bisherigen Turnierverlauf.
       
       16. Minute: taz-Experte Andreas Rüttenauer gibt sich optimistisch: „Das
       wird schon.“
       
       12. Minute: taz-Experte Michael Brake, kleinlaut: „Gut, in den Farben von
       Eintracht Braunschweig gewinnt man natürlich auch kein WM-Halbfinale.“
       
       11. Minute: Tooooooooooooooooor: Thomas Müller trifft nach einem Eckball
       zum 1:0 für Deutschland. David Luiz lässt Müller nach einer Kroos-Ecke
       vollkommen ungestört an den Ball kommen. Mit dem Außenriss schiebt er den
       Ball an Cesar vorbei ins Tor.
       
       10. Minute: Die Brasilianer pressen sehr, sehr früh. Ob das schon die Wehen
       sind?
       
       6. Minute: Erste Chance für Deutschland. Aber Khedira trifft zielsicher den
       Po von Toni Kroos.
       
       3. Minute: Deutschland in Schwarz-Rot. taz-Experte Michael Brake: „In den
       Farben des 1. FC Nürnberg gewinnt man kein WM-Halbfinale.“
       
       2. Minute: Die erste brasilianische Ecke bleibt ungefährlich. Aber
       Brasilien setzt sich gleich in der deutschen Hälfte fest.
       
       1. Minute: Das Spiel läuft. taz-Experte Andreas Rüttenauer beschwert sich
       über den Kommentator: „Ist das Edmund Stober?“
       
       21.59: taz-Brasilien-Experte Johannes Kopp: Brasiliens Trainer Felipe
       Scolari setzt auf den Lokalkolorit: Für Neymar kommt der erst 21-jährige
       Bernard in die Mannschaft, der aus Belo Horizonte stammt. Die Selecao-Fans
       sind entzückt. Einen leidenschaftlicheren und lautstärkeren Empfang hätte
       gewiss auch Neymar nicht bekommen.
       
       21.58: Torhüter Julio Cesar hält bei der Hymne das Trikot von Neymar hoch.
       Rührend.
       
       21.55: Auf der Terrasse der taz ist die halbe Redaktion versammelt. Streit,
       ob der Ton bei den Nationalhymnen abgestellt wird. taz-Schlandlandexperte
       Michael Brake fordert uns zum Aufstehen auf. Vergeblich.
       
       21:48: taz.Brasilien-Experte Johannes Kopp: „Die Fotografen werden in Belo
       Horizonte schon einmal aufs Elfmeterschießen vorbereitet. Verhaltensregel
       Nr. 1: Wenn der Schiri pfeift, nicht mehr bewegen!“
       
       21.45: Miroslav Klose steht wieder in der Startaufstellung. Wenn Brasilien
       fair ist, wird wohl Ailton auflaufen – zum Duell der Altmeister.
       
       Der Tag: 
       
       Frank-Walter Steinmeier hat nichts gelernt aus seinem
       //twitter.com/AuswaertigesAmt/status/482157626193506306:ersten Videogruß
       zum Fremdschämen. Auch vor dem Brasilienspiel hat es sich der deutsche
       Außenminister nicht nehmen lassen, sich an die große deutsche
       Fußballfamilie anzubiedern. Diesmal ganz Hipster-stilecht am
       //vine.co/v/MPrx97L1W01:Kickertisch.
       
       Für die Brasilianer steht das WM-Halbfinale ganz im Zeichen des verletzten
       Neymar. Alle Spieler und auch Trainer Luiz Felipe Scolari betraten am
       Dienstag das Estádio Mineirão von Belo Horizonte mit weißen Schirmmützen
       mit der Aufschrift „Força Neymar“ („Vorwärts Neymar“).
       
       So schlecht das Wetter in Schlandland ist, so gut ist die Stimmung. Wenn es
       nach dem Spiel umgekehrt sein sollte, wäre logischerweise das Wetter
       schuld.
       
       In Berlin zieht am Nachmittag ein Gewitter über das taz-Haus; die nahe
       liegende Fanmeile wird für zwei Stunden gesperrt. Wir fragen uns: Steht
       Deutschland vor dem Blitzsieg?
       
       Im taz-Haus an der Rudi-Dutschke-Straße – den ganzen Tag über, nicht allein
       im wm.brasil-Team eine Atmosphäre wie Heiligabend: Warten, freudiges Warten
       auf die Bescherung.
       
       8 Jul 2014
       
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