# taz.de -- Das WM-Teil XX: Schland muss qietschen
> Die Badewanne, eine der letzten Bastionen wider die Schlandifizierung,
> ist gefallen. Jetzt werden sogar schon Kleinkinder attackiert.
IMG Bild: Ihrer Unschuld beraubt und unrettbar schlandifiziert: Quietscheentchen.
„Hört mein Badelied, na das lernt ihr alle rasch. Ich sing es euch mal vor,
während ich die Füße wasch. Ich sitze im Schaum, halt mein Quietscheentchen
fest. Ja es ist ganz vergnügt, wenn man ihm den Rücken wäscht. Und ich
sing' quietsch Entchen quietsch Entchen quietsch Entchen quietsch quietsch,
Entchen quietsch Entchen quietsch quietsch Entchen quietsch...“ - [1][Ernie
aus der Sesamstraße], 1986.
Babys und Kleinkinder zu baden kann furchtbar anstrengend sein. Deswegen
wurde irgendwann das Quietscheentchen erfunden, ein formgewordenes
Ablenkungsmanöver, während Papa oder Mama versuchen irgendwie das Shampoo
auf den Kinderkopf und möglichst nicht in die Kinderaugen zu bekommen.
Generationen von Eltern prägten ihre Sprößlinge mit diesem Quietschding. So
sehr, dass sich auch gestandene Erwachsene immer noch gerne das kleine
gelbe Entlein in ihr Badezimmer stellen, selbst, wenn sie gar keine Kinder
haben. Man kann nur hoffen, dass die Produzenten des
[2][Schland-Quietscheentchens] diese Erwachsenen als Zielgruppe im Kopf
hatten.
Nicht ausmalen möchten wir uns die Zeitgenossen, die diese Entchen
erwerben, um sie ihren Kindern in die Badewanne zu setzen. Wenn die
kindliche Prägung schwarz-rot-gold getüncht wird, statt das freundliche
Gelb in die frühkindliche Erinnerung einzuschreiben. Denn nur im originalen
Quietscheentchen-Gelb kann sich das Quietscheentchen seine Unschuld
bewahren. Möge sich Schland-Quietscheentchen als wirtschaftlicher
Verlustbringer herausstellen.
8 Jul 2014
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## AUTOREN
DIR Manuel Schubert
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