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       # taz.de -- Presseschau Deutschland – Frankreich: Chancenlos gegen die „Neuer-Wand“
       
       > Die französischen Medien geizen mit Kritik an der eigenen Mannschaft. In
       > England und Spanien zieht die Presse vor allem den Hut vor Manuel Neuer.
       
   IMG Bild: Sinnbild deutscher Effizienz: Torhüter Manuel Neuer.
       
       BERLIN taz | Während für die deutsche Nationalmannschaft der Traum vom
       Titelgewinn in Brasilien weitergeht, sind die Franzosen ausgeschieden und
       treten die Heimreise an. Ihr Blick richtet sich nun auf die EM 2016 im
       eigenen Land. Am Tag nach dem WM-Aus liest sich nur verhaltene Kritik in
       der französischen Presse. Der Grundtenor soll eher Mut für kommende
       Aufgaben machen.
       
       „Zu jung, zu platt, zu unpräzise“ schreibt L'Équipe und ergänzt: „Der Traum
       der Blauen ist an einer effizienteren Mannschaft zerbrochen. Spiele gegen
       Deutschland scheinen immer in einer Sackgasse zu enden“. Für die
       Europameisterschaft in zwei Jahren sieht die Tageszeitung das französische
       Team jedoch besser gerüstet, da sie notwendige Erfahrungen sammeln konnte:
       „Frankreich kehrt nicht mit leeren Händen aus Brasilien zurück“.
       
       Auch die linksliberale Tageszeitung Libération sieht die Gründe für das
       WM-Aus in erster Linie an der Unerfahrenheit und der fehlenden Inspiration
       der jungen Mannschaft. Bekräftigt aber ebenso, dass die DFB-Elf das
       „bessere Team mit zweifellos mehr Talent“ gewesen sind. Le Parisien
       schreibt: „Trotzdem danke! Ein bitterer Abschied. Deutschlands Erfahrung
       macht den Unterschied. Frankreichs Auftreten gibt jedoch Hoffnung für die
       EM 2016“.
       
       Die italienische Gazzetta dello Sport betont, dass es ein „unspektakuläres
       und unschönes Spiel“ gewesen ist, kommt jedoch zu dem Schluss: „Wenn es
       wirklich wichtig ist, gewinnt Deutschland“.
       
       Bei der spanischen Tageszeitung Sport hält man es letztlich mit dem
       Gary-Lineker-Gedenksatz und titelt: „... und am Ende gewinnt immer
       Deutschland.“ Die Mannschaft von Trainer Deschamps versuchte es, „konnte
       aber nichts gegen die Neuer-Wand ausrichten“.
       
       In der englischen Presse wird ebenfalls Deutschlands Torhüter Manuel Neuer
       in höchsten Tönen gelobt. „Nicht nur körperlich, sondern auch von seiner
       Ausstrahlung her“ sei der DFB-Schlussmann ein Riese, so der Guardian.
       „Seine enorme Präsenz bringt Deutschland den WM-Erfolg“.
       
       „Die ruhige Autorität von Manuel Neuer unterstreicht die deutsche
       Effizienz“, formuliert die Times und hält außerdem die Frage, ob die
       deutsche Mannschaft die nötige Siegermentalität besitzt für „mehr als
       beantwortet“.
       
       5 Jul 2014
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Sebastian Honekamp
       
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