# taz.de -- Früherer FDP-Entwicklungshilfeminister: Niebel pofallat für Rheinmetall
> Der nächste Spitzenpolitiker der schwarz-gelben Regierung kommt als
> Oberlobbyist unter. Dirk Niebel soll für den Rüstungskonzern seine
> Kontakte spielen lassen.
IMG Bild: Niebel hat jetzt in einer Waffenschmiede die Mütze auf
DÜSSELDORF dpa | Der frühere Bundesminister für wirtschaftliche
Zusammenarbeit, Dirk Niebel, wird oberster Lobbyist des Düsseldorfer
Rüstungskonzerns Rheinmetall. Ab dem kommenden Jahr werde er den
Konzernvorstand in allen Fragen und Aufgaben der internationalen
Strategieentwicklung beraten, teilte das Unternehmen am Dienstag in
Düsseldorf mit. Darüber hinaus soll der 51-Jährige das oberste
Führungsgremium beim Aufbau der globalen Regierungsbeziehungen
unterstützen.
Rheinmetall beschäftigt weltweit 23.000 Menschen und erzielte zuletzt einen
Umsatz von 4,6 Milliarden Euro in den Sparten Automobiltechnik und Rüstung.
Fast drei Viertel der Erlöse entfallen auf das Ausland. Mit der
Verpflichtung Niebels setzt das Unternehmen bei der geplanten weiteren
Internationalisierung seiner Aktivitäten auf die vielen Kontakte des
früheren Bundesministers im Ausland.
Von 2009 bis 2013 war der FDP-Politiker während der schwarz-gelben
Koalition unter Angela Merkel (CDU) Bundesminister für wirtschaftliche
Zusammenarbeit. Zuvor hatte sich Niebel, dessen Markenzeichen seine
Bundeswehrmütze wurde, öffentlich dafür stark gemacht, das Ministerium ganz
abzuschaffen.
Während seiner Amtszeit krempelte er mehrere Entwicklungsorganisationen um:
Die staatliche GTZ, der DED und Inwent wurden zur Deutschen Gesellschaft
für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) fusioniert. In der FDP stand Niebel
zuletzt isoliert da, nachdem er die Parteispitze um den damaligen
Vorsitzenden Philipp Rösler stark kritisiert hatte.
1 Jul 2014
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