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       # taz.de -- Besetzte Schule in Berlin-Kreuzberg: Protest gegen Flüchtlingspolitik
       
       > 1.500 demonstrieren in Berlin aus Solidarität mit den Flüchtlingen in der
       > Schule. Vor den Polizeisperren kommt es zu Auseinandersetzungen.
       
   IMG Bild: Zur Schule kommt keiner mehr durch, auch kein Demonstrant.
       
       BERLIN taz | Am Dienstag demonstrierten nach Angaben der Veranstalter etwa
       1.500 Menschen in Berlin für eine andere Flüchtlingspolitik. Sie zogen vom
       Roten Rathaus zum Spreewaldplatz, dort verläuft derzeit die
       Polizei-Absperrung um die von Flüchtlingen besetzte
       Gerhart-Hauptmann-Schule.
       
       Vor genau einer Woche hatte der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg damit
       begonnen, die Gerhart-Hauptmann-Schule zu leeren. Die Polizei leistete
       dabei Amtshilfe und sperrt das Gelände weiträumig ab. Seit Dezember 2012
       hatten mehr als 200 Flüchtlinge die Schule besetzt gehalten. Mindestens 40
       Flüchtlinge weigern sich, die Schule verlassen. Einige von ihnen stiegen
       auf das Dach und drohten mit Verzweiflungstaten, sollte die Polizei
       versuchen, das Gebäude mit Gewalt zu räumen. Am Dienstagmittag wurde
       bekannt, dass der Bezirk die Polizei um eine Räumung gebeten hat. Derzeit
       werde dies geprüft, sagte ein Polizeisprecher der taz.
       
       Vor allem SchülerInnen und Studierende nahmen an der Protestaktion teil,
       die dafür Unterricht oder Vorlesung schwänzten. Besonders viele junge
       Menschen zogen durch die Straßen. Sie trugen bemalte Banner, tanzten zur
       Musik und forderten mit lauten Sprechchören Abschiebestopp und Bleiberecht
       für Flüchtlinge in Deutschland. „Mit unserem Streik wollen wir gemeinsam
       Solidarität mit den Menschen in der Schule zeigen“, sagte Georg Ismael, ein
       Sprecher des Bündnisses Refugee Schul- und Unistreik.
       
       Parallel zu den Protesten in Berlin seien auch in zahlreichen anderen
       Städten SchülerInnen und Studierende auf die Straßen gegangen, darunter
       München, Stuttgart und Wien. „Das Bewusstsein unter den Schülerinnen und
       Schülern für die Probleme in der Asylpolitik ist gestiegen“, so Ismael. Der
       Refugee Schul- und Unistreik versuche, diese Fragen in die Schulen zu
       tragen. Die Evangelische Schule Berlin Zentrum hatte laut Veranstalter ihre
       SchülerInnen für die Demonstration vom Unterricht freigestellt.
       
       Nach der Schlusskundgebung am Spreewaldplatz versuchten einige
       Demonstrierende, die dortigen Absperrungen zu durchbrechen. Die Polizei
       hinderte sie daran. Die Demonstrierenden hätten Pfefferspray eingesetzt,
       sagte eine Polizeisprecherin. Zwei Polizisten seien dabei verletzt worden.
       Die Veranstalter wiesen diese Darstellung zurück. Die Beamten hätten das
       Pfefferspray eingesetzt, drei Schüler hätten ins Krankenhaus gebracht
       werden müssen.
       
       Vor den Absperrungen an der Kreuzung Wiener Straße Ecke Lausitzer Straße
       kam es zudem zu Sitzblockaden, die laut [1][Tweets] von Augenzeugen
       aufgelöst wurden, sich aber wieder neu formierten.
       
       1 Jul 2014
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] http://twitter.com/search?f=realtime&q=%23ohlauer&src=typd
       
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   DIR Matthias Bolsinger
       
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