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       # taz.de -- Kämpfe in der Ostukraine: Quartett für eine Feuerpause
       
       > Ein Erfolg von Hollandes und Merkels Beharrlichkeit? Jetzt wollen Moskau
       > und Kiew doch gemeinsam für Waffenruhe sorgen. Die OSZE soll an
       > Grenzkontrollen beteiligt werden.
       
   IMG Bild: Prorussischer Separatist unterm Lenin-Denkmal von Donezk.
       
       MOSKAU/BERLIN afp/dpa/ap | Moskau und Kiew wollen eine Verlängerung der
       Feuerpause mit den Separatisten im Osten der Ukraine erreichen. Zur
       Überwachung der Waffenruhe solle ein „zuverlässiger Mechanismus“ mit einer
       „aktiven Rolle“ der OSZE geschaffen werden, betonte Russlands Präsident
       Wladimir Putin nach einem Gespräch mit seinem ukrainischen Kollegen Petro
       Poroschenko, Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und Frankreichs Staatspräsident
       François Hollande am Montagnachmittag. Das Quartett sei überdies
       übereingekommen, dass sich Separatisten und ukrainische Regierungsvertreter
       bald wieder an einen Tisch setzen sollten, erklärte der Kreml.
       
       Poroschenko hatte vor zehn Tagen eine Waffenruhe ausgerufen und am
       vergangenen Freitag bis zu diesem Montag verlängert. Ein Beschluss über
       eine abermalige Verlängerung der Feuerpause sollte bis zum Abend gefällt
       werden, hieß es in Kiew.
       
       Nach Angaben des Elysée-Palastes vereinbarten Merkel und Hollande mit Putin
       und Poroschenko, dass sie zu fünf Punkten zusammenarbeiten wollen: An
       erster Stelle wurde eine bilaterale Waffenruhe zwischen der ukrainischen
       Führung und den pro-russischen Separatisten in der Ost-Ukraine genannt. Als
       zweiten Punkt führte der Elysée-Palast die wirksame Grenzkontrolle zwischen
       Russland und der Ukraine unter Beteiligung der Organisation für Sicherheit
       und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) an. Darüber hinaus sollten für die
       Grenzposten Izvarino, Dolzhansky und Kraznopartizansk die künftigen
       Modalitäten der Grenzkontrollen festgelegt werden.
       
       Putin will in diesem Kontext ukrainischen Grenzbeamten künftig den Zutritt
       auf russisches Territorium gestatten. Dies teilte das Kanzleramt am Montag
       mit. Gemeinsam mit ihren russischen Kollegen sollten die Ukrainer die
       Grenze an den Orten kontrollieren, an denen die Separatisten auf
       ukrainischer Seite Grenzposten besetzt halten. Zudem sollen auch
       OSZE-Beobachter künftig auf russischer Seite ihrer Aufgabe nachkommen
       können.
       
       Als weitere Punkte führte der Elysée-Palast die Befreiung von Gefangenen
       und Geiseln beider Seiten an sowie „gehaltvolle“ Dreierverhandlungen.
       
       Merkel und Hollande hatten schon mehrfach mit Putin und Poroschenko
       telefoniert, um eine Lösung in der Ukraine-Krise herbeizuführen. Derzeit
       geht es vor allem darum, die von der ukrainischen Regierung ausgerufene
       Waffenruhe für den Osten des Landes zu verlängern, die am Montagabend um
       21.00 Uhr ausläuft. Trotz der Waffenruhe hatte es in den vergangenen Tagen
       wiederholt gewaltsame Zusammenstöße gegeben. Eine Frau kam am Montag in der
       Rebellenhochburg Slawjansk ums Leben, ein russischer Fernsehkameramann
       wurde am Abend zuvor erschossen.
       
       30 Jun 2014
       
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