# taz.de -- Aufnahme von Asylsuchenden in München: Keine Zeltstadt als Begrüßung
> Viele Kommunen in Deutschland haben sich nicht auf die steigende Zahl von
> Asylsuchenden vorbereitet. In München wurde nun ein Plan zur
> Behelfslösung verworfen.
IMG Bild: Kein Platz mehr hinter diesen Mauern: Straßenszene vor der überfüllten Erstaufnahmeeinrichtung in München
MÜNCHEN dpa | Bayern verzichtet vorerst auf eine Zeltstadt für Flüchtlinge
in München. Weil die Erstaufnahmeeinrichtung in einer ehemaligen Kaserne in
der Landeshauptstadt aber bereits aus allen Nähten platzt, werden 500
weitere Betten in früheren Fahrzeughallen und Lkw-Garagen aufgestellt.
Bayerns Sozialministerin Emilia Müller (CSU) sagte am Samstag: „Wir können
daher derzeit auch ohne Zelte gewährleisten, dass jeder in Bayern
ankommende Asylbewerber ein Dach über dem Kopf erhält.“
In München dient die Bayernkaserne als Erstaufnahmelager – sie kann aber
eigentlich nur 2.200 Menschen aufnehmen und ist überfüllt. Allein am
Donnerstag waren nach Angaben des Sozialministeriums rund 200 Flüchtlinge
angekommen, am Freitag bis zum Mittag weitere 150. Als Notlösung war
deshalb am Samstag der Aufbau von Zelten auf dem Gelände geprüft worden.
Viele Kommunen in Deutschland trifft die steigende Zahl von Asylsuchenden
derzeit unvorbereitet und viele suchen nach unkonventionellen Lösungen. So
sind zum Beispiel in Hamburg neben Wohnschiffen auch ausrangierte
Kreuzfahrtschiffe als Unterkünfte im Gespräch. Von Januar bis Mai ist die
Zahl der Asylsuchenden im Vergleich zum Vorjahreszeitraum bereits um mehr
als 60 Prozent gestiegen.
29 Jun 2014
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