URI: 
       # taz.de -- Flüchtlinge in Berlin-Kreuzberg: Gesprächsangebot abgelehnt
       
       > Die 40 Flüchtlinge in der Kreuzberger Gerhart-Hauptmann-Schule wollen
       > nicht weichen. Das Gesprächsangebot von Innensenator Henkel lehnen sie
       > ab.
       
   IMG Bild: Ein Unterstützer der Flüchtlinge vor der Schule an der Ohlauer Straße in Berlin-Kreuzberg.
       
       BERLIN taz | Staatssekretär Bernd Krömer steht für ein Gespräch mit den
       Flüchtlingen in der Gerhart-Hauptmann-Schule bereit, wenn diese das Gebäude
       verlassen. Das lehnen die Flüchtlinge jedoch ab.
       
       Berlins Innensenator Frank Henkel (CDU) hat den BesetzerInnen der
       Gerhart-Hauptmann-Schule ein Gesprächsangebot gemacht. Die mindestens 40
       Flüchtlinge, die sich seit Dienstag weigern, die Schule zu verlassen,
       lehnten das Angebot jedoch ab. Ihnen ist das Entgegenkommen des Senats zu
       wenig.
       
       Die BesetzerInnen fordern unter anderem unbefristetes Bleiberecht. Das kann
       ihnen nur der Senat gewähren. Innensenator Henkel war für direkte
       Verhandlungen aber lange Zeit nicht zu erreichen. Nun stehe sein
       Staatssekretär Bernd Krömer für ein Gespräch mit den Flüchtlingen bereit.
       Dies teilte Monika Herrmann (Grüne), Bezirksbürgermeisterin von
       Friedrichshain-Kreuzberg, am Donnerstagabend nach einer Unterredung mit
       Henkel mit.
       
       Das Gespräch solle an einem geschützten, neutralen Ort stattfinden: der
       Heilig-Kreuz-Kirche in Kreuzberg. Im Gegenzug fordern die Behörden, dass
       die BesetzerInnen die Schule verlassen. Im Gebäude befinden sich Benzin und
       Molotowcocktails. Darin sehen die Behörden eine Gefahr. Sie boten den
       Flüchtlingen freies Geleit aus der Schule an.
       
       Die Flüchtlinge weigern sich jedoch weiterhin, das Gebäude zu verlassen. Am
       Donnerstagabend bekräftigten sie ihre Forderungen nach einem Bleiberecht in
       einer gemeinsamen Mitteilung noch einmal. Darin heißt es: „Wir wollen nicht
       so viel reden, wir wollen klare Garantien.“ Das sei der Preis, den die
       Behörden für die schlechten Erfahrungen der Flüchtlinge in den
       Verhandlungen mit dem Senat bezahlen müssten.
       
       Keiner der in einer Vereinbarung mit Senatorin Dilek Kolat (SPD)
       abgesprochenen Punkte sei eingehalten worden, teilten die Flüchtlinge mit.
       Kolat hatte vor Monaten mit den Flüchtlingen Regelungen wie Unterbringung,
       Einzelfallprüfungen und Schutz vor Abschiebung vereinbart.
       
       Am Donnerstag gab es in Kreuzberg weitere Proteste gegen das Vorgehen der
       Behörden. Nach Polizeiangaben seien bei Auseinandersetzungen zwischen
       Demonstrierenden und Polizei vier Beamte leicht verletzt worden, die ihren
       Dienst aber fortsetzen konnten. Es habe einige wenige Festnahmen gegeben.
       
       Am Freitag laden beide Gruppen um 15 Uhr zu einer Pressekonferenz – der
       Bezirk vor der Schule, die Flüchtlinge auf dem Dach der Schule. Seit Beginn
       der Räumungsmaßnahmen hatte das Bezirksamt der Presse den Zugang zur Schule
       verweigert.
       
       27 Jun 2014
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Matthias Bolsinger
       
       ## TAGS
       
   DIR Berlin-Kreuzberg
   DIR Flüchtlinge
   DIR Monika Herrmann
   DIR Frank Henkel
   DIR Innensenator
   DIR Berlin
   DIR Flüchtlinge
   DIR Berlin
   DIR Kreuzberg
   DIR Flüchtlinge
   DIR Flüchtlinge
   DIR Flüchtlinge
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
   DIR Besetzte Schule in Berlin-Kreuzberg: taz fordert Einlass
       
       Die Polizei verweigert Journalisten den Zugang zur besetzen Schule. Die taz
       hat jetzt einen Antrag gestellt, Medienvertreter auf das Gelände zu lassen.
       
   DIR Besetzte Schule in Berlin-Kreuzberg: Innensenator bleibt außen vor
       
       Die Flüchtlinge fordern von Senator Henkel ein Bleiberecht. Der lehnt
       jegliches Gespräch ab. Der Bezirk verweigert der Presse den Zutritt.
       
   DIR Schulbesetzung in Berlin-Kreuzberg: „Die Menschen essen sehr wenig“
       
       Die Flüchtlinge verhandeln weiter mit dem Bezirksamt. Die Ernährungslage in
       der Schule ist schlecht – der Bezirk lässt keine Versorgung zu.
       
   DIR Räumung der besetzten Schule: Große Hängepartie
       
       Rund 40 Flüchtlinge harren in der ehemaligen Gerhart-Hauptmann-Schule aus.
       Dann wurde auch noch das Büro von Bezirksbürgermeisterin Herrmann (Grüne)
       besetzt.
       
   DIR Besetzte Schule in Berlin-Kreuzberg: Bezirk verzichtet auf Ultimatum
       
       Einen Tag nach der versuchten Räumung befinden sich noch mindestens 40
       Flüchtlinge in der Kreuzberger Schule. Der Bezirk spielt offenbar auf Zeit.
       
   DIR Flüchtling über Berliner Schulräumung: „Wir würden vom Dach springen“
       
       Etwa 40 Personen sind auf dem Dach der Schule in Berlin, die geräumt werden
       soll, sagt ein Flüchtling. Sie drohen mit Suizid, wenn die Polizei kommt.
       
   DIR Flüchtlingsunterkunft in Berlin: Besetzte Schule vor der Räumung
       
       In Berlin will die Polizei eine von Flüchtlingen besetzte Schule räumen.
       Sie sollen zum „freiwilligen“ Umzug bewegt werden.