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       # taz.de -- Honduras - Schweiz (Gruppe E): Whenever, Wherever …
       
       > Xherdan Shaqiri trifft aus allen Lagen gegen überforderte Honduraner. Mit
       > einem Dreierpack schießt er das Schweizer Team ins WM-Achtelfinale.
       
   IMG Bild: Matchwinner: Xherdan Shaqiri feiert mit Vorbereiter Josip Drmić
       
       Die Startbedingungen: Einem Endspiel gegen Honduras in der Tropenstadt
       Manaus wollte die Schweiz vor der WM unbedingt entgehen. Einerseits wegen
       der klimatischen Bedingungen, andererseits wegen der Erinnerungen an die WM
       2010, als man im letzten Spiel durch ein 0:0 gegen ebenjenes Honduras
       ausschied.
       
       Doch nach der [1][2:5-Klatsche gegen Frankreich] muss die Schweiz nun
       [2][im Fernduell mit Ecuador] Punkte und möglichst auch Tore vorlegen, denn
       die Tordifferenz der Südamerikaner ist vor dem Spiel um zwei Treffer
       besser. Und auch Honduras hat noch geringe Chancen: Bei eigenem Sieg, einer
       Niederlage Ecuadors und ausreichend Treffern für die Tordifferenz könnte
       man mit 3 Punkten noch Gruppenzweiter werden.
       
       Das Spiel: Nach nicht einmal zwei Minuten hat der Schweizer
       Mittelfeldspieer Xherdan Shaqiri nach Zuspiel von Josip Drmić die Chance
       zur Führung, doch Torhüter Noel Valladares wehrte den Schuss aus drei
       Metern per Fuß ab. Vier Minuten später ist der Keeper geschlagen: aus 18
       Metern trifft Shaqiri in den Winkel. Ein Traumtor! Danach überlässt die
       Schweiz jedoch Honduras allzu sehr die Spielkontrolle und hat Glück, dass
       Brayan Beckeles bei einem Drehschuss in der 22. Minute nicht genau genug
       zielt.
       
       So dauert es eine gewisse Zeit, ehe die mit sieben Bundesligaprofis
       angetretenen Schweizer zurück ins Spiel kommen – und gleich wieder trffen.
       Begünstigt durch einen Fehler von Victor Bernandez leitete Drmić den Ball
       auf Shaqiri weiter, der in der 31. Minute als erster Schweizer seit Josef
       Hügi 1954 mehrmals in einem WM-Spiel trifft. Das zweite Tor hat für die
       Mannschaft von Trainer Ottmar Hitzfeld eine befreiende Wirkung, noch vor
       der Pause vergibt Drmić – diesmal auf Vorarbeit von Shaqiri – aus bester
       Position.
       
       Mit Beginn der zweiten Halbzeit dreht Honduras mächtig auf. Dabei verfehlt
       Jerry Bengtsson bei einem Flugkopfball knapp den Ball und damit wohl auch
       das Anschlusstor. Kurz darauf ist der Schweizer Keeper Diego Benaglio schon
       geschlagen, als er von Bengtsson umkurvt wird, doch Ricardo Rodriguez
       klärte mit einer Fußabwehr auf der Linie. Auf der Gegenseite sorgt Shaqiri
       in der 71. Minute für die endgültige Entscheidung: der dritte Treffer des
       Tages für den 22-jährigen Spieler von Bayern München. (mit dpa)
       
       Der entscheidende Moment: Das 3:0. Damit ist klar, dass Ecuador im
       Parallelspiel gegen Frankreich selbst ein 1:0 nicht reichen würde. Die
       Schweiz hat es nun selbst in der Hand.
       
       Der Spieler des Spiels: Haben Sie den Spielbericht gelesen? Das Foto
       angeschaut? Nicht? Dann schauen Sie nochmal hin.
       
       Die Schlussfolgerung: Die Schweiz zeigte ihr bestes Spiel. Sie ließ
       erahnen, warum sie als Gruppenkopf bei der WM gesetzt war und zeigte, dass
       die Leistung gegen Frankreich ein Ausreißer nach unten war. Allerdings
       zeigte die Abwehr selbst gegen schwache Honduraner Wackler – wie soll das
       bitte im Achtelfinale gegen Messi und Argentinien gutgehen?
       
       Und sonst? Damit [3][verabschiedet sich die WM aus Manaus], dem
       umstrittensten der zwölf Spielorte, und überlässt die Stadt den Dschungel-,
       Opern- und Werner-Herzog-Freunden. Was bleibt, ist ein großes, teures
       Stadion, von dem niemand so recht weiß, was damit werden soll.
       
       26 Jun 2014
       
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