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       # taz.de -- WM-Fußballunterricht im Internet: Fußball für Dummies
       
       > Damit während der WM auch jeder mitdiskutieren kann, erklären diverse
       > Videos im Netz die Welt des Fußballs. Das kann lustig sein – oder auch
       > nicht.
       
   IMG Bild: Alle diskutieren mit: Fans bei einem Public Viewing in Berlin.
       
       Pünktlich zur Weltmeisterschaft wird das ganze Land zum Fußball-Aficionado.
       Wenn beim Public Viewing die Spiele über die Leinwand flimmern, ist jeder
       ein Experte. Mitfiebern, Jubeln, den Schiri beschimpfen: All das wird zum
       hochemotionalen Gemeinschaftsakt. Zum Glück gibt es im Netz Crashkurse, die
       einem die wichtigsten Regeln noch mal erklären.
       
       Pädagogisch besonders wertvoll tut dies die „Sendung mit der Maus“: In
       einem fünfminütigen Beitrag simuliert der WDR das WM-Endspiel zwischen
       Deutschland und Brasilien. Dabei lässt der Sender jede nur erdenkliche
       Fußballphrase nachspielen – wortwörtlich. Gibt der Schiedsrichter den Ball
       frei, öffnet er einen kleinen Käfig. Schickt Dante einen Pass in den
       Strafraum, zückt er seine Ausweispapiere. Wenn Klose den Ball unter die
       Latte nagelt, benutzt er dazu einen Hammer.
       
       Das ist in jedem Fall lustiger als die bieder-hölzernen Lehrvideos des ZDF.
       In „[1][Unser kleines Fußball-ABC]“ erklärt eine Lehrerin Schülern aus
       aller Welt das Fußball-Vokabular. Diesmal: „Onde a coruja dorme“ („Wo die
       Eule schläft“). Soll heißen: den Ball in den Winkel schießen. Denn: Eulen
       schlafen gern in entlegenen Ecken, wo sie ihre Ruhe haben. Man kann Fußball
       also auch langweilig erklären. Gähn.
       
       Etwas origineller sind die Cartoonfiguren [2][Minions aus dem Film „Ich –
       Einfach unverbesserlich“]. Die gelben Männchen bündeln die ganze
       Emotionalität des Fußballs in zehn Sekunden. Schon lustig, wie sie so über
       die Bildfläche trotteln. Aber halt: Beim Foul flucht doch glatt einer
       „Maccheroni! Spaghetti!“ Dafür gibt's zu Recht die rote Karte.
       
       Ein Highlight ist dafür die Reihe „Brick by brick“ der britischen
       Tageszeitung [3][The Guardian]. Die Macher haben das Gruppenspiel zwischen
       Deutschland und Portugal aus Legosteinen nachgebaut. Mit Zeitlupen,
       Dramaturgie und allem, was einen Spielbericht ausmacht. Steinchen für
       Steinchen schießt Thomas Müller sich zum Dreierpack, Cristiano Ronaldo
       schmollt derweil an der Mittellinie.
       
       23 Jun 2014
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/2175512/Das-brasilianische-Fussball-ABC-Eule#/beitrag/video/2175512/Das-brasilianische-Fussball-ABC-Eule
   DIR [2] http://www.youtube.com/watch?v=C058wv48oms
   DIR [3] http://www.theguardian.com/football/video/2014/jun/18/germany-portugal-world-cup-2014-brick-by-brick-video-animation
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Josef Wirnshofer
       
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