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       # taz.de -- Islamisten im Irak: Grenzübergang erobert
       
       > Isis hat offenbar einen Grenzübergang zu Syrien erobert. US-Präsident
       > Obama schickt wieder Soldaten in den Irak. Die 300 Berater sollen aber
       > nicht lange bleiben.
       
   IMG Bild: Still aus einem Propaganda-Video von Isis
       
       BAGDAD/WASHINGTON ap/dpa | Kämpfer der sunnitischen Terrormiliz Isis haben
       einen Übergang an der irakischen Grenze zu Syrien erobert. Wie es am
       Samstag aus irakischen Sicherheitskreisen hieß, töteten die Extremisten der
       Gruppe Islamischer Staat im Irak und in Syrien bei einem ganztägigen
       Gefecht in der Nähe der Grenzstadt Kaim etwa 30 irakische Soldaten und
       brachten den Grenzposten unter ihre Kontrolle.
       
       Nach dem Beschluss zur Entsendung von rund 300 Soldaten als Militärberater
       in den Irak hoffen die USA auf einen möglichst kurzen Einsatz. „Wir führen
       amerikanische Truppen nicht für einen langen Aufenthalt zurück in den Irak,
       und sicherlich nicht, um an Kampfhandlungen teilzunehmen“, sagte
       Pentagon-Sprecher John Kirby am Freitag. Es handle sich um eine „diskrete,
       gemäßigte, vorübergehende Regelung“, um sich ein besseres Bild von der Lage
       im Land zu machen. „Es ist keine Besetzung, es ist keine Invasion“, betonte
       Kirby. Einen Zeitrahmen für den Einsatz gebe es allerdings noch nicht.
       
       Erklärtes Ziel von der Gruppe Islamisten der Organisation Islamischer Staat
       im Irak und Syrien (Isis) ist es, auf syrischem und irakischem Gebiet einen
       grenzüberschreitenden Gottesstaat zu errichten. Nachdem sich Kämpfer der
       Gruppe bereits in einigen Regionen Syriens festgesetzt haben, führen sie
       seit Tagen eine Offensive im Nordirak und haben dort mehrere Städte
       überrannt, darunter Mossul, die zweitgrößte Metropole des Irak.
       
       Die US-Berater sollen im Lauf der nächsten Woche im Irak ankommen, um die
       irakischen Militärs in ihrem Kampf gegen den Vormarsch der Terrormiliz Isis
       zu unterstützen. Sie sollen nach Angaben der New York Times etwa Ziele für
       Luftangriffe gegen die Terrormiliz prüfen. Die Islamisten verbreiten seit
       Anfang vergangener Woche Angst und Schrecken in der Region und stellen
       Bilder von Massenexekutionen ins Internet. Sie haben dutzende Menschen,
       zumeist Ausländer, in ihrer Gewalt.
       
       Obama will die 300 beratenden Soldaten ohne Zustimmung vom Kongress in den
       Irak schicken. „Die Maßnahmen, die der Präsident bisher getroffen hat,
       erfordern keine zusätzliche Genehmigung vom Kongress“, sagte Obamas
       Vize-Sprecher Josh Earnest am Freitag. Die Regierung würde sich in der
       Frage aber weiterhin mit führenden Politikern in Senat und Abgeordnetenhaus
       abstimmen.
       
       Sowohl Demokraten als auch Abgeordnete hatten Obama nach seiner
       Ankündigung, Militärberater ins Land zu schicken, innenpolitisch den Rücken
       gestärkt - und erklärt, dass der Präsident zu diesen Schritten befugt sei.
       Eine längerfristige Stationierung von Soldaten oder ein größerer Einsatz
       müsse aber vom Kongress abgesegnet werden, sagte der demokratische Senator
       Chris Murphy.
       
       21 Jun 2014
       
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