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       # taz.de -- Nach chilenischem Fan-Sturm: Mehr Sicherheitskräfte in den Stadien
       
       > Die Fifa erhöht die Sicherheitsmaßnahmen rund um die WM-Arenen.
       > Insbesondere zum Finale in Rio soll verstärkt das Militär zu Einsatz
       > kommen.
       
   IMG Bild: Polizei vor dem Stadion in Brasilia.
       
       RIO DE JANEIRO dpa | Gut zwei Tage nach der Erstürmung des Presseraums im
       Maracanã-Stadion durch chilenische Fans haben der Fußball-Weltverband Fifa,
       das lokale WM-Organisationskomitee (LOK) und brasilianische
       Regierungsvertreter neue Sicherheitsvorkehrungen beschlossen. In allen
       zwölf Spielorten sollen sowohl personelle wie strukturelle Veränderungen
       vorgenommen werden, teilte die Fifa am späten Freitagabend (Ortszeit) mit.
       Details der Maßnahmen in den Stadien und im Umfeld der Arenen wurden
       allerdings nicht genannt.
       
       Zuvor hatten kommunale Vertreter in Rio de Janeiro angekündigt, beim
       kommenden Spiel am Sonntag zwischen Belgien und Russland zusätzliche
       Sicherheitskräfte einzusetzen. „Wir werden die Anzahl der Einsatzkräfte um
       600 Personen aufstocken“, sagte Roberto Alzir, Sicherheitskommissar der
       Stadt, am Freitag (Ortszeit). Besonders an neuralgischen Punkten solle die
       Präsenz erhöht werden, betonte der ebenfalls für Sicherheit zuständige
       Stadtvertreter José Luis Castro bei einer Pressekonferenz im Kommando- und
       Kontrollzentrum von Rio de Janeiro.
       
       Am Mittwoch hatten zahlreiche chilenische Fans kurz vor dem Spiel ihrer
       Auswahl gegen Spanien (2:0) das Medienzentrum des Stadions gestürmt, um
       ohne Karten in die Arena zu gelangen. 87 Fans wurden festgenommen. Nach
       Angaben des Justizministeriums waren am Mittwoch 3000 Polizisten außerhalb
       und 1037 Stewards innerhalb der Arena im Einsatz.
       
       Zur möglichen Aufstockung des Sicherheitspersonal in den anderen elf
       WM-Orten lagen zunächst keine Informationen vor, dann berichtete die Fifa
       nach einer Sitzung in einer Pressemitteilung von ihren Plänen. „Sehr gutes
       Sicherheitsmeeting von Fifa, LOK und brasilianischer Regierung. Bin sicher,
       die vereinbarten Maßnahmen werden diesen großartigen #WorldCup noch
       sicherer machen“, twitterte zudem
       [1][//twitter.com/jeromevalcke:Fifa-Generalsekretär Jérôme Valcke].
       
       ## Erhöhte Militärpräsenz zum WM-Finale
       
       In Rio de Janeiro findet am Sonntag die Partie zwischen Belgien und
       Russland statt, die im Gegensatz zu Spielen der Teams aus Chile und
       Argentinien nicht als besonders risikoreich eingestuft wird. Chile spielt
       am Montag in São Paulo gegen die Niederlande um den Spitzenrang in der
       Gruppe B. Argentinien tritt am Samstag in Belo Horizonte gegen den Iran an.
       Vier Tage später kommt es in Porto Alegre zum Duell mit Nigeria. Für diese
       Partie werden bis zu 100.000 Fans aus dem Nachbarland erwartet – die große
       Mehrheit davon ohne Eintrittskarten.
       
       Zum WM-Finale am 13. Juli in Rio de Janeiro soll nach Medienberichten
       verstärkt die Armee eingesetzt werden. Derzeit noch an verschiedenen
       WM-Spielorten stationierte militärische Einheiten seien für einen Einsatz
       in Rio vorgesehen, wie das Online-Portal der Zeitung Estado de São Paulo am
       Freitag (Ortszeit) berichtete.
       
       Die Soldaten seien aber nicht für die Durchsuchung von Taschen oder die
       Kontrolle an Stadioneingängen zuständig, sondern sollten vielmehr für die
       Sicherheit der erwarteten Staatschefs und ihrer Delegationen sorgen. Zudem
       würden sie an strategisch wichtigen Punkten der Stadt positioniert. In den
       Kasernen von Rio sollten zudem die Truppen verstärkt werden.
       
       21 Jun 2014
       
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