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       # taz.de -- Krieg in Syrien: Bomben in Beirut und Hama
       
       > Mindestens 35 Menschen sind in Syrien bei einem Anschlag getötet worden.
       > Auch im Libanon ging eine Autobombe hoch. Kirchen mahnen, den Krieg nicht
       > zu vergessen.
       
   IMG Bild: Zerstörung durch einen Bombenanschlag in Syrien
       
       DAMASKUS/BONN afp/dpa | Durch einen Bombenanschlag sind am Freitag in der
       zentralsyrischen Provinz Hama mindestens 35 Menschen getötet worden. Mehr
       als 50 Menschen seien zudem verletzt worden, als ein mit Sprengstoff
       gefüllter Lastwagen explodierte, berichtete die amtliche Nachrichtenagentur
       Sana. Der Anschlag ereignete sich in der von Truppen des syrischen
       Staatschefs Baschar al-Assad kontrollierten Ortschaft Al-Horra. Die Agentur
       machte Aufständische für den Anschlag verantwortlich.
       
       Die Beobachtungsstelle für Menschenrechte in London, die ihre Informationen
       aus einem Netzwerk von Kontakten in die syrische Zivilgesellschaft bezieht,
       gab die Zahl der Toten des Anschlags mit 33, die der Verletzten mit mehr
       als 40 an. Ein Polizist sagte, der Lastwagen sei mit drei Tonnen
       Sprengstoff gefüllt gewesen.
       
       In Syrien herrscht seit mehr als drei Jahren Bürgerkrieg. Ausgangspunkt
       waren im März 2011 zunächst friedliche Proteste gegen Assad, die in einen
       blutigen Konflikt mündeten. Seither wurden Schätzungen zufolge mehr als
       160.000 Menschen getötet. Millionen Syrer sind auf der Flucht.
       
       An der Autobahn von Beirut nach Damaskus wurden am Freitag bei einem
       Selbstmordanschlag an einem libanesischen Kontrollposten zwei Menschen
       getötet und mehrere weitere verletzt, wie die staatliche Nachrichtenagetur
       NNA berichtete. Betroffen war demnach der Kontrollpunkt Dah al-Baidar,
       östlich der libanesischen Hauptstadt. Laut NNA hatte kurz vor dem Anschlag
       ein Konvoi mit Geheimdienst-Chef General Abbas Ibrahim den Kontrollpunkt
       passiert.
       
       ## Kirchen mahnen, Syrer nicht vergessen
       
       Die Regierung in Kopenhagen gab unterdessen bekannt, dass der dänische
       Fotograf Daniel Rye Ottosen, der als Freelancer arbeitet, nach 13 Monaten
       von seinen Entführern in Syrien freigelassen wurde. Nach Informationen der
       dänischen Agentur Ritzau ist die Extremistengruppe Islamischer Staat im
       Irak und in Großsyrien (Isis) für die Entführung verantwortlich. Nach
       Angaben der Angehörigen geht es dem 25-Jährigen „den Umständen entsprechend
       gut“. Die dänischen Medien wussten seit langer Zeit von der Entführung,
       hatten aber von einer Berichterstattung abgesehen.
       
       Die Kirchen in Deutschland warnten unterdessen davor, das Leid der Menschen
       in Syrien mit der Zeit zu vergessen. „Es scheint, als gewöhnen wir uns an
       die Situation. Aber Wegschauen ist keine Option“, sagte Volker Jung, der
       Vorsitzende der Kammer für Migration und Integration der Evangelischen
       Kirche in Deutschland (EKD), am Donnerstag. Hilfe für die Opfer des Krieges
       sei dringender denn je.
       
       Der katholische Bischof Norbert Trelle sprach von der „größten humanitären
       Katastrophe der vergangenen zehn Jahre“. Jung und Trelle riefen zum
       [1][Weltflüchtlingstag am Freitag] dazu auf, die kirchlichen Hilfswerke in
       der Region finanziell zu unterstützen.
       
       20 Jun 2014
       
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