# taz.de -- Prüfung deutscher Rüstungsprojekte: Von der Leyen rechnet nach
> Die Verteidigungsministerin lässt ihre Rüstungsprojekte offenbar in
> Zukunft extern überprüfen. Ihrem Vorgänger hätte das womöglich den
> Rücktritt erspart.
IMG Bild: Skandal-Drohne Euro Hawk: Von der Leyen will Rüstungsausgaben offenbar stärker kontrollieren.
BERLIN afp | Das Bundesverteidigungsministerium hat laut einem
Pressebericht die Unternehmensberatung KPMG mit der Überprüfung eigener
Rüstungsprojekte beauftragt. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, soll
die Firma die wichtigsten Rüstungsvorhaben analysieren und die Strukturen
und Prozesse im Ministerium sowie den nachgeordneten Behörden auf ihre
Tauglichkeit hin überprüfen. Die Entscheidung für KPMG sei nach einem
Auswahlverfahren zwischen mehreren Bewerbern gefallen.
Die Ausschreibung sei auf eine Ankündigung von Verteidigungsministerin
Ursula von der Leyen (CDU) vom Februar zurückgegangen. Damals hatte sie den
für Rüstung zuständigen Staatssekretär Stéphane Beemelmans entlassen.
Die Überprüfung der wichtigsten Rüstungsprojekte sei auch eine Konsequenz
aus dem Scheitern der Aufklärungsdrohne Euro Hawk, das im vergangenen Jahr
beinahe zum Rücktritt des damaligen Verteidigungsministers Thomas de
Maizière (CDU) geführt hatte.
Das Ministerium wollte sich auf Anfrage der Zeitung nicht zu der
Entscheidung für KPMG äußern. Es müsse zunächst die Einspruchsfrist
abwarten, Ende des Monats solle die Entscheidung dann offiziell verkündet
werden.
20 Jun 2014
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