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       # taz.de -- Konflikt in der Ukraine: Friedensplan und Sanktionen
       
       > Im Osten der Ukraine wird weiter gekämpft. Präsident Poroschenko
       > präsentiert derweil einen Friedensplan. Merkel und Hollande drohen mit
       > weiteren Sanktionen.
       
   IMG Bild: Auch dieser pro-russische Kämpfer in Lugansk soll durch einen Sicherheitskorridor abziehen.
       
       KIEW/MOSKAU/PARIS rtr/afp/ap | Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko
       hat einem Medienbericht zufolge am Freitag einen Friedensplan mit 14
       Punkten für den Osten des Landes vorgelegt. Dieser sehe unter anderem die
       „Entwaffnung“ von Milizen sowie eine „Dezentralisierung der Macht“ im Land
       vor, berichtete der private Fernsehsender Inter TV in seinem
       Internetauftritt.
       
       Zudem sollen demnach prorussische Separatisten, die keine „schweren
       Verbrechen“ begangen haben, straffrei ausgehen. Auch werde in dem Plan ein
       „Korridor für russische und ukrainische Söldner“ zum Verlassen der
       Krisenregion angekündigt.
       
       Zuvor hatte Poroschenko erneut telefonisch mit seinem russischen Kollegen
       Wladimir Putin über seinen Friedensplan beraten. Demnach erläuterte er
       seine „Schlüsselpositionen und den Zeitplan“, während Putin seinerseits
       „eine Reihe von Hinweisen“ gab und unter anderem „das sofortige Ende des
       Militäreinsatzes“ gegen prorussische Separatisten im Osten der Ukraine
       forderte. Poroschenko ließ mitteilen, er zähle auf die Unterstützung
       Moskaus.
       
       In einem gemeinsamen Telefonat mit dem russischen Präsidenten Wladimir
       Putin haben Bundeskanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Präsident
       Francois Hollande mit neuen Sanktionen gedroht. Nach Angaben aus dem
       Präsidentenpalast in Paris haben die beiden EU-Politiker Russland
       aufgefordert, alles zu tun, um die prorussischen Separatisten in der
       Ostukraine davon zu überzeugen, die Kämpfe einzustellen.
       
       „Wenn dies nicht geschieht, wird die internationale Gemeinschaft neue
       Maßnahmen ergreifen, die die Beziehungen zu Russland betreffen“, hieß es in
       einer Mitteilung nach dem Telefonat. EU-Diplomaten hatten bereits
       angedeutet, dass der EU-Gipfel Ende kommender Woche sich notfalls mit der
       Verhängung von Wirtschaftssanktionen gegen Russland beschäftigen könnte.
       
       Bei neuen Gefechten in der Ostukraine sind in der Nacht zum Freitag
       zahlreiche Kämpfer ums Leben gekommen. Die ukrainische Armee meldete sieben
       Tote und 30 Verletzte in den eigenen Reihen und sogar 300 getötete
       Rebellen. Die Angaben waren aber nicht sofort zu überprüfen. Ort der Kämpfe
       war das Dorf Jampil, wie der Sprecher der ukrainischen Kräfte im Osten,
       Wladislaw Selesnow, am Freitag sagte.
       
       20 Jun 2014
       
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