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       # taz.de -- Pofallas Wechsel zur Bahn: Er wird mächtiger als gedacht
       
       > Ex-Minister Pofalla soll nach seinem Wechsel zur Bahn mehr Kompetenzen
       > bekommen als bisher angenommen. Er wird sehr eng mit Bahnchef Grube
       > zusammenarbeiten.
       
   IMG Bild: Wollen sich ihre Aufgaben teilen: Bahnchef Grube (l.) mit Pofalla.
       
       DÜSSELDORF afp | Der ehemalige Kanzleramtsminister Ronald Pofalla (CDU)
       wird mit seinem für Anfang 2015 vorgesehenen Wechsel zur Deutschen Bahn
       offenbar zu einem wichtigen Vertrauten von Konzernchef Rüdiger Grube.
       Pofalla solle mehr Kompetenzen übernehmen als bisher angenommen,
       [1][berichtete die Rheinische Post] am Dienstag unter Berufung auf Grube.
       Über die Personalie will der Bahn-Chef am Mittwoch den Aufsichtsrat
       informieren.
       
       „Heute berichten 22 Konzernbereiche direkt an mich. Das ist zu viel. Herr
       Pofalla wird etwa die Hälfte davon übernehmen“, sagte Grube der Rheinischen
       Post am Montag am Rande einer Veranstaltung in Ratingen. Neben der bereits
       bekannt gewordenen Aufgabe der politischen Kontaktpflege werde „Pofalla als
       Generalbevollmächtigter unter anderem auch die Verantwortung für sämtliche
       Konzernbevollmächtigten der Bundesländer sowie für die Bereiche Wirtschaft
       und Regulierung übernehmen“, sagte Grube.
       
       Der Bahn-Chef bestätigte der Zeitung zufolge auch, dass Pofalla mit dem
       noch ausstehenden Einverständnis des Aufsichtsrates perspektivisch auch in
       den Bahn-Vorstand aufsteigen solle. Als dieser Plan Ende vergangenen Jahres
       durchgesickert war, reagierten Teile des Bahn-Aufsichtsrats verärgert. Die
       Kontrolleure fühlten sich übergangen. „Da ist bei der Kommunikation nicht
       alles ganz glücklich gelaufen“, sagte Grube der Zeitung dazu.
       
       Pofalla hatte im Dezember angekündigt, sich aus der Politik zurückzuziehen,
       und gab für seine Entscheidung familiäre Gründe an. Seit Anfang des Jahres
       wurde darüber spekuliert, dass der CDU-Politiker zur Bahn wechseln könne
       und dort unter anderem die Kontakte zur Politik verantworten soll. Dies
       hatte zu einer heftigen Diskussion über kurzfristige Wechsel von Politikern
       zu Wirtschaftsunternehmen geführt.
       
       Eine gesetzlich vorgeschriebene Karenzzeit gibt es bislang nicht. Als
       Reaktion auf die Debatte hatte Grube dem Aufsichtsrat der Bahn im März eine
       zwölfmonatige Karenzzeit bei Wechseln von Politikern zur Bahn
       vorgeschlagen. Diese wäre mit einem Wechsel Pofallas zum Jahr 2015
       eingehalten.
       
       17 Jun 2014
       
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   DIR [1] http://www.rp-online.de/politik/ronald-pofalla-soll-bei-der-bahn-noch-mehr-macht-erhalten-aid-1.4318802
       
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