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       # taz.de -- Protest gegen neue Apps: Vereinigte Taxifahrer
       
       > Taxifahrer sehen ihr Geschäft durch Online-Dienste wie Uber bedroht. Sie
       > beklagen, dass für sie strengere Auflagen gelten. In ganz Europa
       > protestieren sie.
       
   IMG Bild: Bis zu 1.000 Taxifahrer wollen in Berlin protestieren
       
       BERLIN dpa | Tausende europäische Taxifahrer wollen am Mittwoch gegen neue
       Konkurrenz aus dem Internet demonstrieren. Die Proteste sind in Städten wie
       Berlin, Hamburg oder auch London, Paris, Madrid und Mailand geplant. Zu
       einer Sternfahrt am Mittag in Berlin meldeten die Veranstalter bis zu 1000
       Taxis an. „Das wird man merken im Straßenverkehr“, sagte ein
       Polizeisprecher.
       
       Die Taxifahrer sehen ihr Geschäft von Anbietern bedroht, die über
       Handy-Apps Fahrer vermitteln. Aus ihrer Sicht gibt es einen unfairen
       Wettbewerb, weil für die neuen Rivalen aus dem Internet die strikte
       Regulierung des Taxi-Gewerbes ausgehebelt sei. Ein rotes Tuch ist für sie
       vor allem die US-Firma Uber, die in rund 20 europäischen Städten aktiv ist.
       Vergangene Woche besorgte sich Uber 1,2 Milliarden Dollar frisches Geld von
       Investoren, das Unternehmen aus San Francisco wurde dabei insgesamt mit 17
       Milliarden Dollar bewertet.
       
       Kleinere Proteste als in Berlin sind nach Angaben des Deutschen Taxi- und
       Mietwagenverbands in Hamburg, Köln und München geplant. In London wollen
       Tausende Taxifahrer langsam durch das Zentrum fahren, die Veranstalter
       erwarten 10.000 bis 12.000 Teilnehmer. In Mailand wird mit rund 5000
       streikenden Fahrern gerechnet, auch in Madrid sind tausende Taxifahrer zum
       Streik aufgerufen.
       
       In Paris wollen rund 3000 Fahrer die Flughäfen Orli und Charles de Gaulle
       blockieren. Proteste sind auch in Lissabon, Sao Paolo und Chicago geplant.
       Vor allem in London und Paris hatte es bereits mehrfach Proteste von
       Taxifahrern gegen die neuen Wettbewerber gegeben.
       
       Private Fahrer seien oft nicht für die Beförderung versichert, absolvierten
       keine regelmäßigen Gesundheitschecks, ihre Ausbildung und der technische
       Zustand des Autos würden nicht geprüft, kritisierte der Präsident des
       Deutschen Taxi- und Mietwagenverbands BZP, Michael Müller, zum Aktionstag.
       Uber entgegnet stets, man überprüfe die Fahrer und sorge für die Sicherheit
       der Fahrgäste.
       
       Der Dienst musste in Europa bereits Rückschläge hinnehmen. In Brüssel wurde
       Uber der Betrieb untersagt, in Frankreich gibt es Einschränkungen. In
       Berlin erwirkte ein Taxifahrer im Frühjahr eine einstweilige Verfügung
       gegen Uber, vollstreckte sie jedoch unter Hinweis auf wirtschaftliche
       Risiken nicht.
       
       11 Jun 2014
       
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