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       # taz.de -- Kommentar: Über das Verbot des "Mongols MC": Billige Siege gegen Rocker
       
       > Bei Rockern in Bremen wird politisch mit zweierlei Maß gemessen: Die
       > "Mongols" werden präventiv verboten, "Hells Angels" erst nach Jahren.
       > Andere leben weiter.
       
   IMG Bild: Mongols am Boden: In Bremen bleibt der Rocker-Club verboten.
       
       BREMEN taz | Wenn es um Rocker in Bremen geht, so wird politisch offenbar
       mit zweierlei Maß gemessen.
       
       Einerseits hat SPD-Innensenator Ulrich Mäurer den Bremer Ableger des
       „Mongols MC“ kurz vor der letzten Wahl verboten – einfach, weil deren
       Mitglieder Straftaten begehen könnten. Andererseits aber konnten die
       mächtigeren „Hells Angels“ jahrelang in Bremen bestehen, ganz ohne verboten
       zu werden – obwohl eine ganze Reihe von ihnen wegen allerlei Delikten
       auffiel. Und in ihrem Zusammenhang immer wieder von „organisierter
       Kriminalität“ die Rede war.
       
       Verboten wurde dann erst die Nachfolge-Organisation der unbehelligten
       „Hells Angels MC Westside“. Und die hatten selbst das Feld geräumt, um
       anderswo aktiv zu werden. Da ist ein Verbot kaum noch von Belang. Und noch
       heute weiter bestehen dürfen der „Gremium MC“ in Bremerhaven oder die „Wild
       Vikings“ in Bremen, die beide auch zu den „Outlaw Motorcycle Gangs“
       gehören. Könnten, nein: Müssten die dann nicht auch alle präventiv verboten
       werden?
       
       Der Politik geht es also weniger um die Rocker. Es ging darum, mal
       öffentlich Stärke im Kampf gegen Familie M. zu zeigen. Da war ein Verbot
       der Mongols ein schneller politischer Sieg. Aber auch nicht mehr als
       billige Symbolpolitik.
       
       10 Jun 2014
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Jan Zier
       
       ## TAGS
       
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