# taz.de -- Das WM-Teil II: Hauptsache, es wedelt!
> Wem die Flagge am Autofenster zu klein ist, der kann maximieren – auf
> Schiebegardinen in Nationalfarben. Was sagt uns das?
IMG Bild: Schiebeflaggengardinen gibt es auch in den Farben der Geheimtipps. Hier: Bolivien.
Es dürfte kaum ein Produkt zur WM geben, das so zuverlässig Geld in die
Kasse spült wie die Landesflaggen: Am Auto, am Fahrrad, am Kinderwagen –
Hauptsache, es wedelt in Schwarz-Rot-Gold. Weil die Flaggen nicht groß
genug sein können, gibt es in diesem Jahr sogar Gardinen für das
Wohnungsfenster in Nationalfarben – drei Lagen, die ineinander geschoben
die Flagge eines Landes ergeben.
Entspannter kann ein Fußballfernsehabend nicht sein: Die
Schiebeflaggengardinen dunkeln den Raum ab und flattern nicht so laut wie
die lästigen Fahnen aus Stoff. Und wie hübsch das erst aussieht! Man stelle
sich vor: eine elf-stöckige Wohnscheibe, 222 Fenster, getaucht in
Schwarz-Rot-Gold.
Nationalismus? Ach i wo! „Positiver Patriotismus“ heißt das heute,
wahlweise „Party Patriotismus“ (Süddeutsche Zeitung), „nationales
Coming-out“ (Sozialwissenschaftler) oder „Love Parade in Schwarz-Rot-Gold“
(FAZ).
Und immerhin: Je nach Tabellenlage kann der stolze Flaggenzeiger seine
Gardine mit ein bisschen Aufwand und Kreativität umgestalten. Aus der
französischen Fahne lassen sich in vertikaler Hängung schnell die
niederländische oder, in anderer Reihenfolge, auch die tschechische
basteln. Die Deutsche kann im Notfall auch getauscht gehängt werden – als
Belgische. Die sollen in diesem Jahr ja eh der Geheimtipp sein.
3 Jun 2014
## AUTOREN
DIR Anne Fromm
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