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       # taz.de -- Tarifkonflikt mit Amazon: Verdi erhöht den Druck
       
       > Die Gewerkschaft will das Warenlager im bayrischen Graben als festen
       > Streik-Standort einrichten. Dort und in Bad Hersfeld wurde am Montag die
       > Arbeit niedergelegt.
       
   IMG Bild: Zuletzt haben die Amazon-Mitarbeiter Mitte Dezember 2013 gestreikt.
       
       GRABEN/BAD HERSFELD dpa | Im Tarifkonflikt mit dem weltgrößten
       Online-Versandhändler Amazon verstärkt Verdi den Druck. Das Logistikzentrum
       im bayerischen Graben bei Augsburg wird laut der Gewerkschaft dauerhaft der
       dritte Standort für Streiks in Deutschland. „Wir werden die Nummer drei im
       Bunde. Die Kollegen sind entschlossen“, sagte Thomas Gürlebeck vom
       Verdi-Landesbezirk am Montag.
       
       Für die Belegschaft in Graben ist es nach einem ersten Streiktag am 16.
       Dezember 2013 am Montag zwar erst der zweite Streiktag überhaupt. Auf einer
       Versammlung sei aber beschlossen worden, den Ausstand mindestens bis
       einschließlich Dienstag fortzusetzen. Wie es danach weitergeht, solle am
       Dienstag beschlossen werden, erklärte Gürlebeck.
       
       Neben Graben wurde am Montag in dem seit mehr als einem Jahr währenden
       Tarifstreit um bessere Bezahlung und Arbeitnehmerrechte auch im hessischen
       Bad Hersfeld gestreikt. Leipzig pausierte nach dem Ausstand am Wochenende.
       In Bad Hersfeld war es dagegen [1][der dritte Streiktag in Folge nach einem
       sehr verhaltenen Streikbeginn] im laufenden Jahr.
       
       Ob auch in Bad Hersfeld am Dienstag die Arbeit niedergelegt wird, sollte
       sich im Tagesverlauf entscheiden. Auf lange Sicht könnte das Amazon-Lager
       in Rheinberg (NRW) der bundesweit vierte Standort für Streiks werden, sagte
       Mechthild Middeke von Verdi in Hessen.
       
       ## Keine Auswirkungen auf Paketversand
       
       Am größten deutschen Standort in Bad Hersfeld (3500 Mitarbeiter) sowie in
       Graben (2200) beteiligten sich am Montag nach Angaben von Amazon in München
       330 Mitarbeiter an dem Ausstand. Laut Verdi sollte im Tagesverlauf jeder
       dritte Beschäftigte die Arbeit niederlegen. Auf den Versand an die Kunden
       habe der Streik aber erneut keine Auswirkungen gehabt, versicherte ein
       Amazon-Sprecher.
       
       „Der Streik ist dennoch wirksam“, befand Middeke. „Denn logistischer
       Mehraufwand entsteht in jedem Fall – und der kostet das Unternehmen etwas.
       Andere Beschäftigte müssen Überstunden schieben. Wir werden den Arbeitgeber
       schon ordentlich treffen.“
       
       Mit den Streikaktionen will die Gewerkschaft Amazon zur Aufnahme von
       Tarifverhandlungen bewegen, die sich an den Bedingungen des Einzelhandels
       orientieren. Amazon lehnt das ab und sieht sich selbst als Logistiker,
       dessen Bezahlung schon am oberen Ende des branchenüblichen Niveaus liege.
       „Wir werden einen langen Atem haben“, sagte Gewerkschafterin Middeke.
       
       2 Jun 2014
       
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