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       # taz.de -- Flüchtlingswelle in Italien: 3000 Migranten an einem Tag
       
       > Am Samstag haben mehr als 3000 Flüchtlinge Italien erreicht. Seit Herbst
       > kommt die Marine dort Booten verstärkt zu Hilfe.
       
   IMG Bild: Vergangene Woche kamen bereits fast 500 Flüchtlinge in Italien an
       
       ROM dpa | Eine beispiellose Flüchtlingswelle hat am Samstag Italien
       erreicht. Weit mehr als 3000 Migranten hatten in einer Vielzahl von Booten
       in Nordafrika abgelegt. Sie wurden gesichtet, gingen bei italienischen
       Schiffen an Bord oder wurden in ihren Booten nach Sizilien abgeschleppt.
       
       Wie die Behörden mitteilten, hatte das Marineschiff „Libra“ 450 Migranten
       an Bord geholt. Es begleitete zudem dabei einen Schlepper, der etwa 1300
       Flüchtlinge in den Hafen von Ragusa bringen sollte. Ein Fischerboot mit 250
       Migranten war bereits dorthin geschleppt worden. Alle Migranten sollten am
       Samstag auf Sizilien ankommen.
       
       Auch der sizilianische Hafen Empedocle war Anlegestelle für Flüchtlinge.
       Kurs dorthin hatte das Patrouillenboot „Peluso“ mit mehr als 307 Syrern an
       Bord genommen, ebenso das Marineschiff „Euro“, das 531 Flüchtlinge gerettet
       hatte. Vor allem aus Syrien kommen wegen des andauernden Bürgerkrieges
       vermehrt Migranten in Italien an.
       
       Obwohl das Aufnahmelager auf der Insel Lampedusa geschlossen ist, mussten
       mehrere Schiffe mit Flüchtlingen auch dort anlegen, wie die
       Nachrichtenagentur Ansa berichtete. 266 Migranten waren am Samstag schon
       angekommen, etwa 200 sollte ein Marineschiff noch nach Lampedusa bringen.
       
       Im Zuge ihres Hilfsprogramms „Mare Nostrum“ kommt Italiens Marine seit
       Herbst 2013 den Flüchtlingsbooten aus Nordafrika verstärkt zu Hilfe. Das
       hat den Migrantenstrom seit Monaten massiv erhöht. Auch in
       Schönwetterperioden versuchen mehr Migranten aus Afrika oder dem Nahen
       Osten, in oftmals wenig seetauglichen Booten nach Italien zu gelangen.
       
       Hunderttausende warteten an der nordafrikanischen Küste darauf, nach Europa
       zu gelangen, hatte Innenminister Angelino Alfano erklärt und mehr
       Unterstützung von den europäischen Partnern verlangt. Denn allein könne Rom
       den Ansturm kaum noch bewältigen.
       
       31 May 2014
       
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