URI: 
       # taz.de -- NSA widerspricht Edward Snowden: Eine E-Mail, aber keine Kritik
       
       > Hat Edward Snowden vor seinen Enthüllungen über die Überwachungswut des
       > US-Geheimdienstes intern Kritik geübt? Er behauptet das. Die NSA sagt:
       > Stimmt nicht.
       
   IMG Bild: Edward Snowden im Interview: Er habe vor seinen Enthüllungen intern Kritik an den Abhörmethoden der NSA geäußert – per Mail
       
       WASHINGTON/BERLIN dpa | Der US-Geheimdienst NSA hat Aussagen des
       Whistleblowers Edward Snowden widersprochen, er habe vor seinen
       Enthüllungen interne Kritik an der Überwachsungspraxis geübt. „Es gibt
       viele Wege, die Snowden hätte gehen können“, um Bedenken oder Kritik zu
       äußern, teilte die NSA am Donnerstag mit. Man habe nach entsprechenden
       Hinweisen gesucht, ob der Ex-NSA-Mitarbeiter sich beschwert habe, doch
       keine gefunden.
       
       Man habe lediglich eine E-Mail gefunden, wonach Snowden Auskunft über
       Ausbildungsmaterial wollte. Beschuldigungen habe es dabei aber nicht
       gegeben, teilte die NSA mit.
       
       Dagegen hatte Snowden in einem Interview mit dem TV-Sender NBC behauptet,
       es gebe etwa E-Mails als Beweise, wonach er intern kritisiert habe, dass
       die NSA mit ihrer weltweiten und millionenfachen Telefon- und
       Internetüberwachung ihre Kompetenzen überschreite.
       
       US-Außenminister John Kerry nannte ihn einen Feigling. Er forderte Snowden
       auf, sich der amerikanischen Justiz zu stellen. Er könne daheim seine
       Kritik darlegen.
       
       Snowden hatte vor einem Jahr vertrauliche NSA-Dokumente an Journalisten
       übergeben und die Affäre damit ins Rollen gebracht. Die National Security
       Agency (NSA) sollen massenhaft Metadaten auch deutscher Bürger ausgeforscht
       haben. Snowden lebt derzeit im Asyl in Russland, die USA suchen ihn per
       Haftbefehl.
       
       Der 30-jährige Snowden bezeichnete sich in dem NBC-Interview als Patrioten.
       Er wolle am liebsten wieder nach Hause, fürchte aber einen unfairen Prozess
       und ein Leben im Gefängnis.
       
       Die deutsche Justiz will die NSA-Affäre offenbar nicht verfolgen. Wie
       Süddeutsche Zeitung, WDR und NDR berichteten, will Generalbundesanwalt
       Harald Range keine Ermittlungen einleiten – aus Mangel an belastbarem
       Material. Dies wiederum löste bei Netzaktivisten und Opposition Empörung
       aus. Linke und Grüne fordern ein Eingreifen von Bundesjustizminister Heiko
       Maas (SPD). Mehrere Bürgerrechtsgruppen hatten wegen der Ausspähungen
       Strafanzeige beim Generalbundesanwalt gestellt.
       
       30 May 2014
       
       ## TAGS
       
   DIR NSA
   DIR Schwerpunkt Überwachung
   DIR Edward Snowden
   DIR Interview
   DIR Email
   DIR NSA-Skandal
   DIR NSA
   DIR Edward Snowden
   DIR Asyl
   DIR Edward Snowden
   DIR Bundesanwaltschaft
   DIR NSA-Affäre
   DIR BND
   DIR Edward Snowden
   DIR NSA
   DIR Edward Snowden
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
   DIR US-Geheimdienst NSA: 89.138 ausländische Ziele bespitzelt
       
       Bürgern anderer Staaten gewährt das US-Recht kaum Überwachungsschutz. Die
       NSA hat das 2013 kräftig ausgenutzt, wie ihr erster Transparenzbericht
       zeigt.
       
   DIR Spionage in Deutschland: Die Spuren der Überwacher
       
       Warum ermittelt Generalbundesanwalt Range nicht wegen Ausspähung der
       deutschen Bevölkerung? Ein Blick auf die Indizien.
       
   DIR Presseschau Jahrestag Snowden-Leaks: Verschlüsseln und sich ärgern
       
       Seit der Veröffentlichung der ersten Snowden-Infos ist ein Jahr vergangen.
       Wie berichten die hiesigen Medien zum Jahrestag? Eine Presseschau.
       
   DIR Brasilien dementiert Snowden-Statement: Kein Asylantrag eingegangen
       
       Nach Angaben des brasilianischen Außenministeriums hat Edward Snowden noch
       keinen Antrag auf Asyl gestellt. Er hatte das zuvor in einem Interview
       behauptet.
       
   DIR Snowden hofft auf Asyl in Brasilien: Sehnsucht nach Amerika
       
       Das politische Asyl Edward Snowdens in Russland endet Anfang August. Nun
       hat der US-Whistleblower einen neuen Antrag gestellt – in Brasilien.
       
   DIR Kommentar NSA-Spähaffäre: Miese Karlsruher Performance
       
       Dass die Bundesanwaltschaft NSA-Verantwortliche zur Rechenschaft zieht,
       erwartet niemand. Sie muss aber wenigstens so tun.
       
   DIR NSA-Whistleblower Snowden: Schlagabtausch mit Weißem Haus
       
       Edward Snowden will nach Hause, aber nicht in den Knast. US-Außenminister
       Kerry findet: Der „Feigling“ soll sich „wie ein Mann der Justiz stellen“.
       
   DIR Kommentar BND-Überwachung: Am besten abschaffen
       
       Die gerichtliche Kontrolle der strategischen BND-Fernmelde-Überwachung ist
       gescheitert. Der Bundestag sollte sie stoppen oder wenigstens entschärfen.
       
   DIR Ermittlungen wegen NSA-Affäre: Empörte Aktivisten
       
       Generalbundesanwalt Harald Range will wohl nicht gegen den US-Geheimdienst
       NSA ermitteln. Netzaktivisten sind empört und prüfen weitere Rechtsmittel.
       
   DIR Generalbundesanwalt und NSA: Kein Verfahren wegen Spähaffäre
       
       Generalbundesanwalt Harald Range sagt die Spionage-Ermittlungen gegen die
       NSA ab. Eine Totalblamage, findet die Opposition.
       
   DIR Erstes Interview im US-Fernsehen: Snowden, der Top-Spion
       
       Edward Snowden, ein unwichtiger Systemadministrator? Dieser Darstellung hat
       der Whistleblower widersprochen. Er sei im Ausland mit einem Decknamen
       tätig gewesen.