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       # taz.de -- US-Bürgerrechtlerin und Lyrikerin: Maya Angelou gestorben
       
       > Zu ihren Freunden zählten Martin Luther King und Malcom X: Maya Angelou
       > war Autorin, Lyrikerin, Bürgerrechtlerin. Mit 86 ist die
       > Afro-Amerikanerin gestorben.
       
   IMG Bild: Ein Ikone in den USA: Maya Angelou.
       
       NEW YORK ap | Die US-Schriftstellerin und Bürgerrechtlerin Maya Angelou ist
       im Alter von 86 Jahren gestorben. Das teilte die Wake Forest University in
       Winston-Salem im US-Staat North Carolina am Mittwoch mit.
       
       Angelou, unter dem Namen Marguerite Annie Johnson 1928 in St. Louis
       geboren, galt als Ikone der amerikanischen Literatur. Vor allem ihr erstes
       Buch, die Autobiografie „Ich weiß warum der gefangene Vogel singt“ gilt als
       Standardwerk. Damit landete sie 1970 als eine der ersten afroamerikanischen
       Frauen einen Bestseller.
       
       Später schrieb sie noch fünf weitere Autobiografien sowie Gedichtbände und
       Kinderbücher. Sie war aber nicht nur eine Größe der Literatur, sondern
       setzte sich auch für die Bürgerrechtsbewegung in den USA ein. Sie war
       befreundet mit Malcolm X, Nelson Mandela und Martin Luther King. Zudem
       führte sie Regie. 1998 erschien ihr Film „Down in the Delta“. Ursprünglich
       hatte die vielseitig talentierte Angelou Tanz bei Martha Graham studiert.
       
       In den USA erlangte Angelou noch größere Bekanntheit, als sie bei Präsident
       Bill Clintons erster Amtseinführung 1993 ein Gedicht namens „On the Pulse
       of Morning“ vortrug, das dann millionenfach verkauft wurde.
       
       In ihren Autobiografien beschrieb sie eine tragische Kindheit. So wurde sie
       im Alter von sieben Jahren vom Freund ihrer Mutter vergewaltigt. Danach
       sprach das Kind fünf Jahre lang nicht. Später bezeichnete sie dies als
       wichtige Zeit, die sie für Bücher und Poesie geöffnet habe.
       
       Bereits mit 17 bekam sie einen Sohn, den sie die meiste Zeit alleine groß
       zog. Sie war Tänzerin in einem Striplokal, Chefin eines Bordells und trat
       in einer Inszenierung von „Porgy und Bess“ auf. Auch verbrachte sie einige
       Tage mit der Jazz-Sängerin Billy Holliday. Von ihr ist die Äußerung über
       Angelous Sangeskunst überliefert: „Du wirst berühmt werden. Aber nicht für
       deinen Gesang.“
       
       In einem AP-Gespräch 2008 verglich sie die Poesie, mit der sie beispiellose
       Erfolge feierte, mit dem Tanz: „Die Linie des Tänzers: Wenn man
       Barischnikow zuschaut und man diese Linie sieht, das ist es, was auch der
       Dichter erreichen will. Der Dichter will diese Linie, diese Balance.“
       
       An der Wake-Forest University war Angelou seit 1982 Professorin für
       Amerikanistik.
       
       28 May 2014
       
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