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       # taz.de -- Grüne rügen Merkels Klimagipfelabsage: „Es ist peinlich“
       
       > Die Kanzlerin nimmt nicht am New Yorker Klimagipfel teil.
       > Grünen-Fraktionschef Hofreiter kritisiert Merkel deshalb scharf.
       
   IMG Bild: Ban Ki-moon (l.) und Obama in Washington. Sie werden in New York erneut aufeinandertreffen. Merkel wird nicht kommen.
       
       BERLIN taz | Die Ankündigung von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), nicht
       am Klimagipfel in New York im September teilzunehmen, stößt bei den Grünen
       auf heftige Kritik. „Es ist peinlich, wenn Deutschland nicht mit der
       Regierungschefin auf dem Klimagipfel vertreten ist“, sagte der
       Fraktionschef der Grünen im Bundestag, Anton Hofreiter, der taz. Wer
       Klimaschutz ernst nehme, müsse ihn „zur Chefsache machen“ und dürfe ihn
       nicht einfach „an durchsetzungsschwache Minister wegdelegieren“.
       
       Die Absage zeige, dass Angela Merkel den Klimaschutz abgeschrieben habe,
       sagte Anton Hofreiter: „Deutschland müsste dringend wieder eine
       Vorreiterrolle beim Klimaschutz einnehmen, mit Angela Merkel wird dies ganz
       offensichtlich nicht gelingen.“
       
       Zuvor hatte ein Regierungssprecher bestätigt, dass die Bundeskanzlerin
       nicht zu dem von UN-Generalsekretär Ban Ki-moon für September einberufenen
       Klimagipfel in New York reisen werde. Die Teilnahme sei Merkel „aus
       terminlichen Gründen nicht möglich“, hieß zur Begründung. Der Sprecher
       versicherte aber, Deutschland werde „hochrangig“ vertreten sein. Wer für
       die Regierung teilnehme, werde noch „rechtzeitig“ bekannt gegeben.
       
       Der UN-Generalsekretär hatte für den September Staats- und Regierungschefs
       aus aller Welt zu dem Gipfel eingeladen. Aus Ban Ki-moons Umfeld heißt es,
       US-Präsident Barack Obama werde ebenso wie Frankreichs Präsident François
       Hollande zu dem Treffen erwartet.
       
       Der Ban-Ki-moon-Gipfel gilt als wichtiger Meilenstein für einen neuen
       UN-Klimavertrag, der im nächsten Jahr in Paris verabschiedet werden soll.
       Dieser soll ab dem Jahr 2020 gelten und das sogenannte Kioto-Protokoll
       ablösen.
       
       Mit diesem 1997 beschlossenen und 2005 in Kraft getretenen Abkommen hatten
       sich Industrieländer völkerrechtlich verpflichtet, ihre Emissionen von
       Treibhausgasen zu mindern. Zuletzt gehörten dazu allerdings nur noch Europa
       und wenige andere Länder. Kanada ist beispielsweise ausgestiegen. Japan und
       Russland beteiligten sich ebenfalls nicht mehr. Die Vereinigten Staaten
       sind dem Protokoll nie beigetreten.
       
       25 May 2014
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Astrid Geisler
       
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