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       # taz.de -- Obama und Hollande kommen: Klimagipfel ohne Merkel
       
       > Gerne lässt sie sich als Klimakanzlerin feiern, doch eine Einladung des
       > UN-Generalsekretärs schlägt die deutsche Regierungschefin aus.
       
   IMG Bild: Klimakanzlerin? Proteste in Berlin 2009
       
       BERLIN taz | Angela Merkel wird im September nicht zum Klimagipfel nach New
       York reisen. Das bestätigte der taz ein Regierungssprecher. Eingeladen hat
       UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon Staats- und Regierungschefs der ganzen Welt.
       Er verknüpfte dies mit der Aufforderung, „mit Ehrgeiz und Verantwortung“
       teilzunehmen.
       
       Andere Staatschefs werden, so heißt es aus Ban Ki-Moons Umfeld, der
       Einladung folgen. So wird US-Präsident Barack Obama zu dem Treffen
       erwartet. Frankreichs Präsident Francois Hollande auch.
       
       Obama und Hollande hatten im Februar in einem gemeinsamen Artikel, der in
       Washington Post und Le Monde erschienen ist, Unterstützung für ein
       „ehrgeiziges globales Abkommen“ mit „konkreten Maßnahmen“ zur
       Treibhausgasreduzierung gefordert. Der Klimagipfel im September, so
       schrieben die beiden, „gibt uns die Möglichkeit, unsere Ambitionen für die
       Klimakonferenz in Paris zu beteuern.“
       
       Der Ban-Ki-Moon-Gipfel gilt als wichtiger Meilenstein für einen neuen
       UN-Klimavertrag, der im nächsten Jahr in Paris verabschiedet werden soll.
       Dieser soll ab dem Jahr 2020 gelten und das sogenannte Kyoto-Protokoll
       ablösen. Mit diesem hatten sich Industrieländer verpflichtet, ihre
       Co2-Emissionen zu mindern. Zuletzt gehörten dazu allerdings nur noch Europa
       und wenige andere Länder. Kanada ist beispielsweise ausgestiegen. Japan und
       Russland beteiligten sich auch nicht mehr.
       
       ## UN-Generalsekretär hofft auf "kräftige Zusagen"
       
       Geht es nach Ban Ki Moon, soll der Gipfel in New York ein „Katalysator“ für
       Klimaschutzmaßnahmen sein. Die Länder sollen Zahlen auf den Tisch legen und
       „kräftige Zusagen“ machen, die Treibhausgasemissionen zu mindern. In den
       Verhandlungen für eine neues Klimaregime sollen auch Schwellenländer wie
       Brasilien, China, Indien oder Südafrika bewegt werden, erstmals verbindlich
       den Anstieg ihrer Treibhausgasemissionen zu bremsen.
       
       „Die Bundeskanzlerin begrüßt das große persönliche Engagement des
       VN-Generalsekretärs und und hat ihre volle politische Unterstützung
       versichert“, erklärte der Sprecher. Merkel, die sich auch gerne mal als
       Klimakanzlerin feiern läßt, sei „eine Teilnahme aus terminlichen Gründen
       nicht möglich“. Deutschland werde aber „hochrangig“ vertreten sein. Wer von
       der Bundesregierung komme, werde „rechtzeitig“ bekannt gegeben.
       
       Der Sprecher versuchte den Eindruck zu zerstreuen, Klimaschutz sei Merkel
       nicht wichtig: „Eine ambitionierte internationale Klimapolitik ist eine
       politische Priorität der Bundesregierung, für die sich die Bundeskanzlerin
       auch persönlich engagiert.“ Das zeige sich auch daran, dass sie den
       jährlichen Petersberger Klimadialog ins Leben gerufen habe. Das Treffen
       finde dieses Jahr im Juli in Berlin statt, 35 Minister und hochrangige
       politische Vertreter seien geladen. Die Kanzlerin werde kommen.
       
       23 May 2014
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Hanna Gersmann
       
       ## TAGS
       
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