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       # taz.de -- Google an der Marktspitze: Wie ein goldener Meteorit
       
       > Der Internetkonzern ist die wertvollste Marke der Welt und hat damit
       > Apple überholt. Im Vergleich zum Vorjahr stieg sein Wert um 40 Prozent
       > auf 159 Millarden Dollar.
       
   IMG Bild: Sieht ganz harmlos trashig aus, ist aber ganz schön dick im Geschäft.
       
       FRANKFURT/WASHINGTON rtr/dpa | Google stößt Apple vom Thron: Der
       US-Internetgigant löst den iPhone-Hersteller als wertvollste Marke der Welt
       ab. Google habe seinen Ruf als erfindungsreicher Konzern mit Neuheiten wie
       der Datenbrille Google Glass oder dem geräteübergreifenden Betriebssystem
       Android geschärft, hieß es in der am Mittwoch publizierten Studie der
       Marktforschungsfirma Millward Brown.
       
       „Apples Innovationen konnten die Verbraucher jüngst nicht mehr in dem Maße
       begeistern wie in den vergangenen Jahren“, fügte
       Millward-Brown-Deutschlandchef Bernd Büchner hinzu.
       
       Deswegen sei Googles Markenwert im Vergleich zum Vorjahr um 40 Prozent auf
       159 Milliarden Dollar gestiegen, während der Wert der Marke mit dem
       angebissenen Apfel ein Fünftel auf 148 Milliarden Dollar einbrach. Die
       wertvollste deutsche Marke ist SAP - mit 36,4 Milliarden Dollar weltweit
       auf Rang 19.
       
       Apple hatte die Rangliste drei Jahre lang angeführt. IBM verteidigte seinen
       dritten Platz, Microsoft verbesserte sich von Platz sieben auf den vierten
       Rang. Es folgen McDonalds und Coca-Cola. Amazon schob sich mit Platz zehn
       erstmals in die Top-Ten vor. Die zehn wertvollsten Marken der Welt kommen
       allesamt aus den USA.
       
       ## Auch die emotionale Bindung entscheidet
       
       Für einen hohen Markenwert sei nicht nur der unternehmerische Erfolg,
       sondern auch die emotionale Bindung der Kunden entscheidend, hieß es in der
       Studie. Die größten Wertsteigerungen erzielten Technologiefirmen wie die
       chinesische Tencent (Platz 14) und Facebook (21), aber auch Ikea (50) und
       Nike (34).
       
       Google plant eine große Einkaufstour: Der Internet-Riese hält zumindest bis
       zu 30 Milliarden Dollar im Ausland für Zukäufe bereit. Die Zahl wurde in
       zuvor vertraulichen Unterlagen für die Börsenaufsicht SEC genannt, wie die
       Finanznachrichtenagentur Bloomberg und das Wall Street Journal am Mittwoch
       übereinstimmend berichteten.
       
       Dort gab Google auch bekannt, eine riesige Übernahme im Wert von vier bis
       fünf Milliarden Dollar abgeblasen zu haben. Es sei ein ausländisches
       Unternehmen gewesen, den Namen nannte Google nicht.
       
       Google hat nach jüngsten Zahlen Finanzreserven von rund 60 Milliarden
       Dollar. Der Konzern lagert wie andere große amerikanische
       Technologie-Unternehmen - zum Beispiel Apple - einen großen Teil seiner
       Gewinne außerhalb der USA.
       
       ## Rücklagen im Ausland
       
       Bei einer Rückkehr ins Heimatland würden hohe Steuern fällig. Die
       Unternehmen werden von US-Politikern oft kritisiert, weil sie die Gewinne
       nicht in die USA zurückfließen lassen und zu Hause versteuern.
       
       Das im Ausland liegende Geld solle aber zu großen Teilen für Übernahmen
       eingesetzt werden, versicherte der Internet-Konzern in dem Brief von
       vergangenem Dezember. Google brauche zwischen 20 und 30 Milliarden Dollar
       an Auslandserträgen, um ausländische Firmen und Technologie von
       US-Unternehmen zu kaufen.
       
       Der Internet-Konzern erweitert sein Geschäft immer wieder durch Übernahmen
       und zögert auch nicht, dafür größere Summen in die Hand zu nehmen. So
       kaufte Google Anfang des Jahres den Hersteller vernetzter Thermostate Nest
       für 3,2 Milliarden Dollar.
       
       Der britische Spezialisten für künstliche Intelligenz DeepMind soll kurz
       darauf rund 500 Millionen Dollar gekostet haben. Der Trend zu größeren
       Zukäufen werde sich fortsetzen, erklärte Google in dem SEC-Brief. Auch das
       heute führende Smartphone-Betriebssystem Android kam über einen Zukauf zu
       Google.
       
       Der Internet-Konzern bekommt aktuell verstärkten Gegenwind in Europa, wo
       Konkurrenten, Medienkonzerne sowie die deutsche und französische Regierung
       eine stärkere Kontrolle der Marktmacht von Google fordern. In seinem
       bisherigen Kerngeschäft, der Internet-Suchmaschine, hält Google in Europa
       Marktanteile von bis zu 90 Prozent.
       
       21 May 2014
       
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