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       # taz.de -- Video-on-Demand: Netflix kommt nach Deutschland
       
       > Nun ist es offiziell: Der weltgrößte Spieler auf dem Videoabrufmarkt wird
       > den hiesigen Anbietern Konkurrenz machen. Die geben sich bislang
       > selbstbewusst.
       
   IMG Bild: In Deutschland bisher auf Sky zu sehen: Kevin Spacey, der Star der Netflix-Serie „House of Cards".
       
       BERLIN taz | Es war ein schlecht gehütetes Geheimnis. Ein sehr schlecht
       gehütetes. Netflix würde im Herbst nach Deutschland kommen, hieß es schon
       seit Monaten. Nun ist es offiziell: „Der amerikanische
       Video-on-Demand-Anbieter Netflix plant für Ende dieses Jahres eine weitere
       Expansion in Europa“, heißt es in einer in der Nacht zu Mittwoch versandten
       Mitteilung. „Bald sollen auch Nutzer in Deutschland, Österreich, der
       Schweiz, Frankreich, Belgien und Luxemburg zu einem monatlichen
       Flatrate-Preis in den Genuss eines vielfältigen Unterhaltungsangebotes
       kommen.“
       
       Das sind schon alle relevanten Informationen, die der größte Spieler auf
       dem schnell wachsenden Videoabrufmarkt offiziell preisgibt. Weder der
       exakte Starttermin noch die Preise für das Streaming werden genannt. Das
       Unternehmen aus dem kalifornischen Los Gatos hätte es auch bei dem schlecht
       gehüteten Geheimnis belassen können.
       
       Die Konkurrenten – allen voran Watchever und Sky mit seiner VoD-Plattform
       Snap und Maxdome – waren auf den Einstieg von Netflix in den deutschen
       Markt sowieso längst eingestellt. Nun wird sich allerdings zeigen, ob das
       zur Schau gestellte Selbstbewusstsein der hiesigen Anbieter dem neuen Druck
       tatsächlich standhält. Das Soziale Netzwerk StudiVZ schien auch ganz
       gelassen, als Facebook nach Deutschland expandierte. Mittlerweile verwest
       das Studentennetzwerk nur noch in der letzten Ecke des Internets.
       
       Netflix kommt mit geballter Marktmacht in den deutschsprachigen Raum: Mit
       48 Millionen Nutzern weltweit im Rücken, wovon vier Millionen allein im
       vergangenen Quartal zu Netflix stießen, rund 930 Millionen Euro Umsatz und
       erfolgreichen eigenproduzierten Serien wie „House of Cards“ könnte Netflix
       den deutschen Markt schnell erobern. Dafür muss es sich nun jedoch um die
       Gewinnung von Film- und Fernsehrechten bemühen. Die sind nämlich zu größten
       Teilen schon unter den bisherigen Anbietern aufgeteilt – auch die von
       „House of Cards“, das bislang bei Sky läuft.
       
       21 May 2014
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Jürn Kruse
       
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