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       # taz.de -- Snowden-Vernehmung vor Bundestag: Gefahr der Festnahme
       
       > Der NSA-Untersuchungsausschuss möchte Edward Snowden befragen. Sein
       > deutscher Anwalt ist jedoch skeptisch, was die Formalitäten angeht.
       
   IMG Bild: Warten die auf Edward Snowden, sollte er nach Deutschland kommen?
       
       BERLIN dpa | Eine Vernehmung des US-Geheimdienstenthüllers Edward Snowden
       durch den Untersuchungsausschuss des Bundestages bleibt fraglich. Sein
       deutscher Anwalt Wolfgang Kaleck hält eine Aussage in Russland, wo Snowden
       nur vorläufig Asyl hat, für ein „Risiko“. Dies geht aus einem Schreiben des
       Anwalts an die Ausschuss-Obleute hervor, aus dem das Nachrichtenmagazin
       Spiegel zitiert.
       
       Darin schreibt Kaleck: „Sowohl seine amerikanischen Anwälte als auch ich
       werden ihm davon abraten müssen, unter den derzeitigen
       aufenthaltsrechtlichen Bedingungen und Unsicherheiten sich in einer Weise
       von Moskau aus zu äußern, die seine Situation verschlechtert und seinen
       Aufenthaltsstatus möglicherweise gefährdet.“
       
       In der Stellungnahme fragte der Anwalt dem Bericht zufolge auch nach
       Details einer möglichen Aussage Snowdens in Deutschland. Beispielsweise, ob
       sein Mandant bei seiner Ankunft mit einer Festnahme rechnen müsse und ob es
       ein „Auslieferungshindernis“ gebe, da Snowden in den USA eine politische
       Straftat vorgeworfen werde. Außerdem möchte Kaleck „die Zusicherung
       sicheren Geleites, die ungehinderte Anreise und die ungehinderte Abreise“.
       
       Der NSA-Ausschuss hatte einstimmig beschlossen, Snowden zu vernehmen. Die
       Union will die bis 3. Juli geplante erste Vernehmung in Moskau durchführen
       – vor Ort oder per Video. Die SPD hingegen hält sich alle Varianten offen.
       Snowden hatte die massenhafte Datenspionage durch amerikanische und
       britische Geheimdienste publik gemacht.
       
       18 May 2014
       
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