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       # taz.de -- Fund in Argentinien: Riesige Dinosaurier entdeckt
       
       > 40 Meter lang und so schwer wie 14 Elefanten: Forscher haben zu den
       > Suaropden zählende Dinosaurier gefunden. Die Pflanzenfresser sollen gut
       > erhalten sein.
       
   IMG Bild: Ein Forscher neben einem der gefundenen Knochen.
       
       TRELEW dpa | Den größten bisher bekannten Dinosaurier haben Forscher nach
       eigenen Angaben in Argentinien entdeckt. Der gigantische Pflanzenfresser
       gehört einer bislang unbekannten Art an und war schätzungsweise 40 Meter
       lang und rund 80 Tonnen schwer, wie das [1][Paläontologische Museum Egidio
       Feruglio] (MPEF) in der Stadt Trelew mitteilte.
       
       Nach Angaben des Museums fand ein Landarbeiter die Sensation schon 2011
       etwa 260 Kilometer südwestlich von Trelew in der Provinz Chubut nahe dem
       Ort El Sombrero. Bislang sei etwa ein Fünftel davon geborgen. Demnach
       fanden die Paläontologen insgesamt sieben solche Dinosaurier, die
       außergewöhnlich gut erhalten seien.
       
       Die zu den Sauropoden zählenden Kolosse lebten demnach vor etwa 95
       Millionen Jahren. Ein solcher Gigant wog etwa so viel wie 14 afrikanische
       Elefanten, hieß es. Dies seien möglicherweise die größten Tiere, die je
       über die Erde gestampft seien.
       
       Der Fund sei auch wegen des guten Erhaltungszustands spektakulär, schreibt
       das Museum auf seiner Homepage. Generell überdauern von solchen Giganten
       nur Fragmente, weil die Kadaver zur vollständigen Konservierung sehr
       schnell von Sediment abgedeckt werden müssen, etwa bei einer Flut. Die Art
       zählt zu den Titanosauriern, ebenso wie die ebenfalls in Argentinien
       entdeckten Puertasaurus und Argentinosaurus.
       
       ## 60 Zähne
       
       Am Fundort entdeckten die Paläontologen mehr als 200 Fossilien, darunter
       Teile von Hals, Rücken, den Großteil der Wirbelkörper des Schwanzes und
       Knochen der Extremitäten. „Das ist ein wahrer paläontologischer Schatz“,
       erklärte Grabungsleiter José Luis Carballido. „Es gab viele Reste, und sie
       waren praktisch intakt, das passiert nicht oft.“ Außerdem fanden die
       Forscher mehr als 60 Zähne großer fleischfressender Dinosaurier.
       
       Die Forscher vermuten, dass die Titanosaurier direkt am Fundort starben.
       Die Pflanzenfresser hätten sich möglicherweise während einer Dürre an einem
       Wasserloch versammelt und seien entweder verdurstet oder im Schlamm
       steckengeblieben. Fleischfresser wie Tyrannotitan hätten die Tiere
       angefressen und sich am Panzer einige Zähne ausgebissen. Weitere Funde
       zeigen, dass zu jener Zeit in Patagonien riesige Bäume gediehen. Um die
       Funde von der unzugänglichen Fundstelle wegzubringen, wurde eigens eine
       Piste angelegt.
       
       Der Leiter des Europasaurus-Projektes Oliver Wings vom Niedersächsischen
       Landesmuseum Hannover bewertet die Funde mit etwas Vorsicht. Es sei
       problematisch, aus einzelnen, wissenschaftlich unbearbeiteten Knochen auf
       Größe und Gewicht einer Art zu schließen. „Der Fund ist sehr schön, es sind
       viele Knochen da, aber die Länge ist geschätzt. In jedem Fall ist das aber
       in der obersten Liga, was die Größe bekannter Dinosaurier angeht.“
       Letztlich müsse man die Publikation der Daten in einer Fachzeitschrift
       abwarten.
       
       17 May 2014
       
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