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       # taz.de -- Atomverhandlungen in Wien: Ein 13-Punkte-Plan für Iran
       
       > Die Gespräche zwischen dem UN-Sicherheitsrat plus Deutschland sowie
       > Teheran sollen im Juli abgeschlossen werden. Es gibt noch Differenzen.
       
   IMG Bild: Auch technische Details müssen noch geklärt werden: iranischer Schwerwasserreaktor in Arak.
       
       GENF taz | Bei den Verhandlungen über das iranische Nuklearprogramm gibt es
       zwar Fortschritte, in zentralen Streitfragen aber noch immer große
       Differenzen. Bei der am Freitag in Wien zu Ende gehenden Gesprächsrunde
       verständigen sich die Vertreter Teherans und der 5+1-Staatengruppe (die
       ständigen Mitglieder des UNO-Sicherheitsrates und Deutschland) auf die
       Struktur eines Abkommens.
       
       Unter den vorgesehenen 13 Kapiteln sind diejenigen zur künftigen
       Transparenz sowie zu internationalen Inspektionen des iranischen
       Nuklearprogramms weitgehend fertig. Grundsätzliche Einigung besteht auch
       darüber, dass der fast fertiggestellt Schwerwasserreaktor in Arak – lange
       Zeit einer der schwierigsten Knackpunkte – so umgebaut wird, dass bei
       seinem Betrieb weniger atomwaffenfähiges Plutonium anfällt. Technische
       Details müssen allerdings noch geklärt werden.
       
       Differenzen bestehen aber weiterhin darüber, wie viele Zentrifugen zur
       Urananreicherung Iran künftig in den Anlagen installieren und
       betriebsbereit halten darf.
       
       Derzeit hat Iran 19.000 Zentrifugen installiert, darunter 1.000
       hochmoderne, besonders leistungsstarke Typen, mit denen sich Uran schneller
       als mit früheren Modellen anreichern lässt. Von den 19.000 Zentrifugen
       wurden 11.000 bislang in Betrieb genommen.
       
       ## 5.000 oder 50.000 Zentrifugen
       
       Nach bisherigen Plänen will Teheran sein Anreicherungsprogramm auf bis zu
       50.000 Zentrifugen ausbauen. Von der Zahl und der Leistungsstärke der
       installierten und betriebsbereiten Zentrifugen hängt ab, wie schnell sich
       Uran nicht nur auf den für die Energieerzeugung in Atomreaktoren
       erforderlichen Grad von fünf Prozent anreichern lässt, sondern auch bis zum
       für Atomwaffen benötigten Grad von über 90 Prozent. Ende Januar hatte
       Teheran in einem ersten bis Ende Juli befristeten Abkommen eine
       Beschränkung der Urananreicherung auf fünf Prozent akzeptiert.
       
       Dafür sind nach Ansicht der 5+1-Staaten maximal 5.000 betriebsbereite
       Zentrifugen erforderlich. Diese Beschränkung wird von Teheran ebenso
       abgelehnt wie die US-Forderungen, in einem Abkommen auch die Zahl
       iranischer Raketen zu begrenzen. Bis spätestens 20. Juli soll eine Einigung
       in allen 13 Kapiteln des geplanten Abkommens erzielt werden.
       
       15 May 2014
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Andreas Zumach
       
       ## TAGS
       
   DIR Schwerpunkt Iran
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