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       # taz.de -- Banner bei St. Pauli: DFB will kein Abdecker sein
       
       > „Kein Fußball“ war im Hamburger Millerntor-Stadion zu lesen. Nun gesteht
       > der DFB seinen Fehler ein und lobt die antirassistische Arbeit des FC St.
       > Pauli.
       
   IMG Bild: Nicht frei von Politik, dafür aber gegen Fremdenfeindlichkeit und Homophobie: Fans des FC St. Pauli
       
       BERLIN taz | Der Deutsche Fußballbund (DFB) hat in einem Schreiben an den
       FC St. Pauli das teilweise Abdecken eines antifaschistischen Banners „als
       Fehler eingestanden“. Die Hamburger t[1][eilten auf ihrer Internetseite
       mit,] dass sich DFB-Präsident Wolfgang Niersbach für die Aktion
       entschuldigt habe.
       
       „Wir treten ein gegen jede Form von Diskriminierung, Fremdenfeindlichkeit,
       Rassismus oder Homophobie und machen dies deutlich“, zitiert der
       Zweitligist den DFB-Chef, „wie in vorbildlicher Art und Weise immer wieder
       auch Ihr Verein und Ihre Fanszene.“
       
       Das Banner „Kein Fußball den Faschisten“ im Stadion am Millerntor war für
       das Abschlusstraining der deutschen Nationalmannschaft teilweise abgedeckt
       worden, so dass nur noch „Kein Fußball“ zu lesen war. Begründet hatte der
       DFB den Schritt in einer offiziellen Stellungnahme mit der notwendigen
       „Neutralisierung“ des Stadions, um „jede politische Diskussion“ zu
       vermeiden. Für das Training der Nationalmannschaft sollte es „frei von
       Werbung, aber auch politischen Äußerungen“ sein.
       
       Die Aktion hatte zu einem Proteststurm im Internet geführt. Besonders in
       der linken Fanszene des FC St. Pauli äußerte man deutlich Kritik. „Wir
       leben den Antirassismus im großen und im kleinen Stil“ und „setzen hier
       auch auf deutliche Aussagen und gingen bisher – gerade nach den bisherigen
       Kampagnen des DFB – davon aus, dass Aktionen gegen Fremdenfeindlichkeit
       auch im Sinne des DFB sind.“
       
       Unter das große Unverständnis mischte sich auch Spott, denn auf dem Rasen
       trainierte die Debütantenriege um Bundestrainer Joachim Löw unter der
       Überschrift „Kein Fußball“. Hoffentlich kein schlechtes Omen für die
       anstehende Weltmeisterschaft in Brasilien.
       
       15 May 2014
       
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   DIR Sebastian Honekamp
       
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