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       # taz.de -- 0:0 im Länderspiel gegen Polen: Immerhin, die Jungs hatten Spaß
       
       > Am Mittwoch gibt Bundestrainer Joachim Löw die nächsten Spieler bekannt,
       > die nicht mit zur WM nach Brasilien dürfen. Der Test gegen Polen half da
       > nur bedingt.
       
   IMG Bild: Julian Draxler (l.) hatte eine der wenigen Möglichen zum Tor. Klappte aber nicht
       
       HAMBURG dpa | In der Nacht nach dem unspektakulären 0:0 der deutschen
       Ersatz-Nationalmannschaft im Testspiel gegen Polen diskutierten Joachim Löw
       und seine Helfer nochmals die aktuelle Kadersituation. Schon kurz nach dem
       Abpfiff der höchst unterschiedlich beurteilten Partie in Hamburg musste der
       vorläufige 30-köpfige WM-Kader des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) dem
       Weltverband FIFA gemeldet werden.
       
       Für den Mittwochmittag kündigte der Bundestrainer die erste Streichliste
       an. „Wir gehen mit 25 oder 26 Spielern ins Trainingslager“, bestätigte Löw.
       Bisher hatte er [1][30 WM-Kandidaten berufen]. Vier oder fünf davon können
       nach den ohnehin schon unberücksichtigten Mario Gomez, René Adler und Max
       Kruse den Sommerurlaub buchen.
       
       Zwar sicherte das jugendliche Ersatzteam von Joachim Löw im 18. Länderspiel
       gegen Polen die Serie ungeschlagener Spiele in dieser Saison, doch
       Aufschlüsse für seine in einem Monat beginnende Titel-Mission in Brasilien
       konnte der Bundestrainer aus dem faden 0:0 in Hamburg nicht ziehen. Von den
       zahlreichen Länderspiel-Neulingen drängte sich am Dienstag vor 37.569
       Zuschauern niemand ausdrücklich für den endgültigen WM-Kader auf.
       
       „Mir hat es Spaß gemacht, weil wir wahnsinnig viele Neulinge dabei hatten.
       Unsere Jungs haben ihre Sache gut gemacht. Wir waren gut organisiert und
       haben auch versucht, nach vorne zu spielen“, sah Löw das Positive des
       Spiels. Der wichtigere Brasilien-Test steht für das Trainerteam ohnehin am
       Samstag im DFB-Pokalfinale in Berlin an, wenn gleich sieben WM-Kandidaten
       des FC Bayern und sechs von Borussia Dortmund aufeinandertreffen. Vier Tage
       später geht es zum Trainingslager ins Passeiertal nach Südtirol, ehe am 1.
       Juni in Mönchengladbach die erste richtige Prüfung für die WM-Mannschaft
       gegen Kamerun auf dem Programm steht.
       
       Der Einsatz von sieben potenziellen Brasilien-Kandidaten in der Startelf
       gegen Polen sollte der Leistungsschau der Perspektivspieler den Anstrich
       eines WM-Tests geben, doch tatsächlich war der Vergleich gegen den Nachbarn
       mit Blick auf die in 30 Tagen beginnende Endrunde ein Muster ohne Wert.
       Ganze 13 Länderspiel-Einsätze vereinte die von Joachim Löw auf den Rasen
       geschickte Elf mit der Rekordzahl von acht Neulingen auf sich, das hatte es
       in der jüngeren Geschichte der Nationalmannschaft noch nicht gegeben. Ein
       Novum war auch das Durchschnittsalter von gerade einmal 21,4 Jahren. Im
       Laufe des Spiels gab Löw sogar allen zwölf eingeladenen DFB-Neulingen
       Spielpraxis.
       
       ## Das Löw-System ausprobieren
       
       Die Debütanten waren mit ihrem Einstand im DFB-Trikot zufrieden. „Ich bin
       überglücklich, dass ich mein erstes Länderspiel gemacht habe. Es hat auf
       jeden Fall großen Spaß gemacht“, freute sich der Schalker Max Meyer, dessen
       Clubkollege Julian Draxler mit 20 Jahren die Kapitänsbinde trug. Ähnlich
       äußerte sich Shkodran Mustafi, der bei Sampdoria Genua spielt: „Wir haben
       das heute ganz gut gemeistert, auch wenn wir eine sehr junge Mannschaft auf
       dem Platz hatten.“
       
       Von dem angekündigten „tollen Fußball“ war nach nur einer gemeinsamen
       Trainingseinheit wenig zu sehen, dennoch wurde deutlich, dass die
       zusammengewürfelte Mannschaft von Beginn an versuchte, im Löw-System mit
       schnellem Umschalten zu spielen. Und einige Fingerzeige erhielt der
       Bundestrainer auch, obwohl die wenigen Routiniers im Polen-Kader
       draußenblieben: Lars Bender saß nach seiner Oberschenkelverletzung nicht
       einmal auf der Bank. Benedikt Höwedes, mit 18 Länderspielen noch der
       erfahrenste Akteur, nahm zunächst am Spielfeldrand Platz und kam erst nach
       der Pause aufs Feld.
       
       Antonio Rüdiger, beim VfB Stuttgart als Innenverteidiger gesetzt, machte
       auf der Außenposition eine gute Figur und hatte die rechte Seite gut im
       Griff. In der 32. Minute bot sich dem 21-Jährigen sogar die beste deutsche
       Torchance vor der Pause, als der Kölner Slawomir Peszko seinen Kopfball von
       der Torlinie schlug. Auch Sebastian Rudy und Christoph Kramer als
       Doppel-Sechs machten ihre Sache gegen die ebenfalls mit einer B-Elf
       angetretenen Polen ordentlich und versuchten das Spiel nach vorne zu
       ordnen.
       
       Nach den Absagen an die Stoßstürmer Mario Gomez und Max Kruse sowie der
       Unsicherheit um die Verfassung von Miroslav Klose stand für Löw ein Spieler
       wie Angreifer Kevin Volland besonders im Fokus. Der Hoffenheimer, dem in
       dieser Saison elf Bundesliga-Tore gelungen waren, wirkte nervös und fand
       nur wenig Bindung zu seinen Nebenleuten.
       
       Auch seine Nebenleute brachten das Tor von Artur Boruc in den ersten 45
       Minuten kaum einmal in Gefahr. Draxler (13.) mit einem Schuss aus 18 Metern
       und sein Schalker Clubkollege Leon Goretzka (25.), der zur Pause wegen
       einer Zerrung in der Kabine bleiben musste, hatten noch die
       vielversprechendsten Möglichkeiten.
       
       Nach der Pause setzte Meyer das erste offensive Achtungszeichen. Den
       abgefälschten Direktschuss des Schalker Youngsters parierte Boruc aber ohne
       Mühe (58.). Sechs Minuten vor dem Ende verpasste der eingewechselte Andre
       Hahn aus kurzer Distanz das mögliche 1:0.
       
       14 May 2014
       
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