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       # taz.de -- Entführte Mädchen in Nigeria: Keine Verhandlungen mit Islamisten
       
       > Die nigerianische Regierung lehnt es ab, mit den Entführern von Boko
       > Haram zu verhandeln. Indes suchen US-Flugzeuge nach den gekidnappten
       > Mädchen.
       
   IMG Bild: Abubakar Shekau, Anführer der Boko Haram in einem undatierten Video
       
       ABUJA/WASHINGTON dpa | Die Regierung in Nigeria hat Verhandlungen mit der
       Terrorgruppe Boko Haram über die Freilassung von über 200 entführten
       Schülerinnen abgelehnt. Nach einem Treffen zwischen Regierungspolitikern
       und Sicherheitskräften habe Präsident Goodluck Jonathan am Montagabend
       einen Handel mit den Islamisten ausgeschlossen, berichteten lokale Medien
       am Dienstag. Diese hatten zuvor in einem [1][Video] die Freilassung aller
       inhaftierten Mitglieder der Gruppe als Gegenleistung für die Befreiung der
       Mädchen gefordert.
       
       Ob das Video tatsächlich die vermissten Schülerinnen zeigt, war unklar. Die
       Lokalregierung des Bundesstaates Borno ordnete nach einem Bericht der
       Zeitung Vanguard eine Vervielfältigung des Filmmaterials an, damit alle
       Eltern die Möglichkeit bekommen, ihre Töchter zu identifizieren. „Ich habe
       mir das Video angeschaut, aber ich konnte meine Tochter nicht darin
       entdecken“, sagte Awana Babagana, der Vater eines der Mädchen. „Wir werden
       weiter beten, bis sie freigelassen werden.“
       
       Die USA intensivieren indes ihre Hilfe bei der Suche nach den Mädchen. Wie
       der TV-Sender CNN unter Berufung auf Regierungsbeamte berichtete,
       überfliegen bemannte amerikanische Aufklärungsflugzeuge das
       westafrikanische Land. Außerdem versorgen die USA die nigerianischen
       Behörden mit Satellitenbildern. Washington hatte bereits kürzlich ein Team
       von Experten nach Nigeria geschickt. Es gebe aber keine Pläne,
       US-Kampftruppen zu beteiligen, hieß es in Washington.
       
       Nach einem Bericht der Zeitung Punch gab es am Wochenende ein Treffen der
       ausländischen Teams mit Experten des nigerianischen
       Verteidigungsministeriums. Demnach ist für die nächsten Tage ein
       gemeinsamer Militäreinsatz geplant. Unter anderem sollen
       Geheimdienstinformationen genutzt und Drohnen und Techniken zum
       Durchleuchten von Gebäuden eingesetzt werden. Laut CNN hilft das US-Team
       dem nigerianischen Militär bei der Planung von Operationen.
       
       13 May 2014
       
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