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       # taz.de -- Krise in Thailand: Minister wird Übergangspremier
       
       > Das Verfassungsgericht hat die Ministerpräsidentin ihres Amtes enthoben.
       > Auch Kabinettsmitglieder gehen. Ihr bisheriger Stellvertreter übernimmt
       > bis zu den Neuwahlen.
       
   IMG Bild: Wirtschaftsminister Boonsongphaisan tritt vorerst an die Stelle des Premiers.
       
       BANGKOK ap | Nach der Absetzung von Thailands Ministerpräsidentin Yingluck
       Shinawatra führt der bisherige Stellvertreter Niwatthamrong Boonsongpaisan
       kommissarisch die Regierung. Das teilten die verbliebenen
       Kabinettsmitglieder am Mittwoch in Bangkok mit. Das Verfassungsgericht
       hatte neben Yingluck auch neun Minister ihrer Ämter enthoben.
       
       Das Gericht befand Yingluck einstimmig für schuldig, mit der Versetzung des
       Chefs des Nationalen Sicherheitsrats 2011 zum eigenen Nutzen gehandelt und
       somit gegen die Verfassung verstoßen zu haben. Die Entscheidung dürfte die
       politische Krise weiter verschärfen. Die neun Minister, die nun ebenfalls
       ihre Posten räumen müssen, waren nach Einschätzung der Richter in die
       umstrittene Versetzung verstrickt.
       
       Bei einer Anhörung am Dienstag hatte sie alle Anschuldigungen
       zurückgewiesen. „Als Ministerpräsidentin bin ich berechtigt, Pflichten, die
       ich gegenüber dem Volk habe, auszuüben“, sagte sie.
       
       Die Entscheidung dürfte die Kirse in dem Land weiter verschärfen. Der
       Konflikt zwischen den großen politischen Lagern in Thailand währt bereits
       seit 2006. Damals wurde Yinglucks Bruder Thaksin Shinawatra vom Militär
       gestürzt.
       
       Yingluck kam 2011 an die Macht; ihr wird vorgeworfen, nur eine Marionette
       ihres inzwischen im Exil lebenden Bruders zu sein. Bei den Protesten gegen
       sie kamen seit November mehr als 20 Menschen ums Leben. Für den 20. Juli
       sind Neuwahlen angesetzt.
       
       7 May 2014
       
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