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       # taz.de -- Konflikt in der Ukraine: Tote bei Kämpfen in Slawjansk
       
       > Im Osten der Ukraine hat es neue Gefechte zwischen Separatisten und
       > Regierungstruppen gegeben. Mehrere Personen sind getötet worden, weitere
       > wurden verletzt.
       
   IMG Bild: Prorussische Milizen auf Panzern vor einer Barrikade bei Slawjansk.
       
       SLAWJANSK/KIEW afp/dpa | Bei heftigen Kämpfen zwischen ukrainischen
       Regierungstruppen und prorussischen Separatisten nahe der östlichen Stadt
       Slawjansk sind nach Angaben Kiews mehrere Menschen getötet worden. „Es gab
       Tote“, sagte der ukrainische Innenminister Arsen Awakow am Montag bei einem
       Kontrollpunkt der Armee etwa sechs Kilometer vom Schauplatz der Gefechte
       entfernt. Derweil hat die ukrainische Regierung eine Elitetruppe der
       Nationalgarde in die Hafenstadt Odessa entsandt.
       
       Zuvor hatten militante prorussische Kräfte von neuen Angriffen der
       Regierungstruppen in der ostukrainischen Stadt Slawjansk berichtet.
       Mindestens fünf Angehörige der „Selbstverteidigungskräfte“ seien am Montag
       bei Feuergefechten schwer verletzt worden, teilte ein Sprecher des Stabs
       der Agentur Interfax mit. Angegriffen würden Posten am Stadtrand, hieß es.
       
       „Wir sind durch einen dichten Ring (ukrainischer Einheiten) eingeschlossen.
       Viele Geschäfte machen zu, weil es keine Waren mehr gibt, mit denen zu
       handeln wäre“, sagte ein Sprecher der Aufständischen.
       
       In dem strategisch wichtigen Slawjansk mit einem bedeutenden
       Eisenbahnknotenpunkt sind seit Tagen ukrainische Soldaten mit
       Panzerfahrzeugen, Hubschraubern und Gefechtswagen im Einsatz. Dabei gab es
       nach offiziellen Angaben bereits zahlreiche Tote.
       
       Die „Anti-Terror-Operation“ der prowestlichen Regierung in Kiew soll eine
       Abspaltung der Ostukraine von der Ex-Sowjetrepublik verhindern. Angesichts
       der ebenfalls gespannten Lage in Odessa hat die aus freiwilligen Kräften
       gebildete Nationalgarde in Kiew eine Sondereinheit in die Metropole am
       Schwarzen Meer geschickt, wie Innenminister Arsen Awakow mitteilte.
       
       Bei einem schweren Brand im Gewerkschaftshaus der Stadt sowie bei
       Straßenschlachten waren dort am Freitag mindestens 46 Menschen gestorben
       und mehr als 200 verletzt worden.
       
       ## Turtschinow spricht von russischer Kriegstreiberei
       
       Unterdessen hat der ukrainische Interimspräsident Alexander Turtschinow
       Russland Kriegstreiberei vorgeworfen. „Es ist ein Krieg gegen unser Land im
       Gange vonseiten der Russischen Föderation – sowohl im Osten als auch im
       Süden des Landes“, sagte Turtschinow dem Kiewer Fernsehsender 5. Kanal.
       Russland versuche weiter, die Lage vor der Präsidentenwahl am 25. Mai
       „völlig zu destabilieren“.
       
       Dabei habe Moskaus Führung im Osten der Ukraine ihre Pläne bereits
       verwirklicht. Auch das russische Staatsfernsehen strahlte am Montag den
       Teil des Interviews aus, in dem Turtschinow einräumte, dass es in der
       Region Sympathien für eine Abspaltung von der Ukraine gebe.
       
       5 May 2014
       
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