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       # taz.de -- Gestrandeter Blauwal: „Es gibt die Sorge, dass er explodiert“
       
       > Ein toter Wal versetzt einen kanadischen Ort in Angst und Schrecken. Er
       > füllt sich infolge seiner Verwesung mit Methangas. Experten finden die
       > Aufregung übertrieben.
       
   IMG Bild: Der Blauwal von Trout River gleicht eher eine Kugel als einem Fisch.
       
       OTTAWA/ATLANTIC CITY afp/ap | Nachdem ein riesiger toter Blauwal am Strand
       angeschwemmt worden ist, lebt ein kanadisches Fischerdorf in Angst vor
       einer Explosion des Kadavers. Der 25 Meter lange und 180 Tonnen schwere
       Meeressäuger hat sich infolge der Verwesung mit Methangas gefüllt und
       schwoll bis Samstag auf seinen doppelten Umfang an. Die Bürgermeisterin von
       Trout River, Emily Butler, sagte der Nachrichtenagentur AFP, „es gibt die
       Sorge, dass er explodiert“. Der Ort am Ufer des Flusses Trout in
       Neufundland stinke bereits nach Verwesung.
       
       Der Fall des Walkadavers erregte auch international Aufsehen, nachdem eine
       Internetseite mit dem treffenden Namen hasthewhaleexplodedyet.com
       eingerichtet wurde, um das Schicksal des riesigen Tieres zu verfolgen. Die
       kleine Gemeinde hat selbst nicht genug Geld zur Entsorgung des Kadavers.
       
       Nach Meinung von Mark Engstrom vom Royal Ontario Museum in Toronto ist die
       ganze Aufregung völlig übertrieben: Letztlich werde der Wal ganz von allein
       wieder einsinken, wenn er nur in Ruhe gelassen werde, sagte Engstrom. Er
       will mit anderen Forschern kommende Woche anreisen, um den Wal und einen
       zweiten Kadaver in der Nähe zu bergen. Wie Fischereiminister Gail Shea
       ankündigte, wollen die Wissenschaftler die Skelette für Forschungszwecke
       sichern. Bis die Knochen jedoch gereinigt sind, könnte es laut Engstrom bis
       zu zwei Jahre dauern.
       
       Unterdessen haben Unbekannte einen an der Küste von New Jersey angespülten
       toten Zwergwal mit Graffiti besprüht. Der mit rosafarbenen Zeichen
       versehene Kadaver sei am Donnerstag am Kai von Atlantic City entdeckt
       worden, teilte die Polizei mit. Auf den 4,57 Meter langen Zwergwal waren
       demnach die griechischen Worte Tau Epsilon Phi gesprüht worden.
       
       Unter dem Namen firmiert eine Studentenverbindung, die an etlichen
       Universitäten in der Region vertreten ist. Noch sei jedoch nicht bestätigt,
       dass die Gruppe etwas mit dem Vorfall zu tun habe, hieß es. Ein Pathologe
       soll nun aufklären, woran der Wal starb.
       
       3 May 2014
       
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