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       # taz.de -- Nepal verspricht Hilfe für Sherpas: Die Streikfrage ist noch offen
       
       > Die Sherpas verlangen nach der Tragödie am Everest Entschädigungen. Als
       > sie mit Streik drohen, lenkt die Regierung ein.
       
   IMG Bild: Trauerfeier am Fuße des Mount Everst: 16 Sherpas wurden von der Lawine mitgerissen.
       
       KATHMANDU dpa | Nepals Regierung hat nach dem schwersten Unglück in der
       Geschichte des Bergsteigens am Mount Everest einen Hilfsfonds für lokale
       Bergsteiger eingerichtet. Mit dem Geld solle Verletzten und den Familien
       von Todesopfern geholfen werden, erklärten die Behörden am Dienstag. Die
       Sherpas hatten mit einem Streik gedroht, wenn die Regierung ihren
       Forderungen nicht nachkomme.
       
       Ob die Sherpas in dieser Saison noch zahlende Touristen auf den höchsten
       Berg der Welt bringen, blieb zunächst unentschieden. Während einige aus
       emotionalen Gründen alle Vorhaben abblasen wollten, seien andere zum
       Weitermachen nach der einwöchigen Trauerzeit entschlossen, sagte ein
       Mitglied der Nepalesischen Bergsteigervereinigung, der gerade im Basislager
       ist. Bislang hätten die Männer keine gemeinsame Entscheidung gefällt.
       
       Eine Lawine hatte am Freitag zahlreiche Nepalesen oberhalb des Basislagers
       erfasst, als sie die Route für mehrere Expeditionen vorbereiteten. 13
       Menschen konnten nur noch tot geborgen werden Drei weitere werden nach wie
       vor vermisst. Die Sherpas waren erzürnt darüber, dass die Regierung
       zunächst nur rund 300 Euro Entschädigung zahlen wollte. Nun soll den Toten
       ein Denkmal gebaut werden.
       
       Die Regierung will nepalesische Bergsteiger künftig mit mehr als 11.000
       Euro versichern, dreimal so viel wie zuvor. Daneben wird ihre medizinische
       Behandlung mit bis zu 3.000 Euro gezahlt. Dazu werde ein Teil des Geldes
       verwendet, das ausländische Bergsteiger an Gebühren zahlen müssen, sagte
       Madhusudan Burlakot vom Tourismusministerium. Für einen Aufstieg auf den
       Mount Everest zahlen Bergsteiger derzeit umgerechnet 18.000 Euro.
       
       Die Himalaya-Expeditionen sind eine der wichtigen Einnahmequellen für das
       arme Land. Nach Informationen der Zeitung Kantipur bat das
       Tourismusministerium die Sherpas, die Touren wie geplant durchzuführen. Die
       allermeisten Expeditionen sind auf die Hilfe der nepalesischen Bergführer
       und Träger angewiesen, ein Aufstieg ohne sie ist kaum machbar. Die meisten
       Bergsteiger erklimmen den Everest alljährlich im Mai.
       
       22 Apr 2014
       
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