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       # taz.de -- Streit um Suhrkamp Verlag: Barlach weiter gegen Insolvenzplan
       
       > Die Insolvenz des Suhrkamp Verlags sollte Miteigentümer Hans Barlach
       > entmachten. Der kämpft nun vor dem Bundesgerichtshof um seine
       > Mitspracherechte.
       
   IMG Bild: Klagt sich durch die Instanzen: Hans Barlach, hier im vergangenen Jahr vor dem Landgericht Frankfurt/Main.
       
       BERLIN dpa | Der Suhrkamp Verlag muss aller Voraussicht nach mindestens bis
       zum Sommer in der Insolvenz bleiben. Miteigentümer Hans Barlach hält an
       seiner Beschwerde beim Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe fest, wie der
       Verwaltungsratspräsident seiner Schweizer Medienholding, Rechtsanwalt Carl
       Ulrich Mayer, sagte. Mit einer Entscheidung des obersten Zivilgerichts ist
       frühestens im Juni oder Juli zu rechnen.
       
       Der mit Verlagschefin Ulla Unseld-Berkéwicz verfeindete Barlach wehrt sich
       vor dem BGH gegen den Insolvenzplan, mit dem die Suhrkamp-KG in eine
       Aktiengesellschaft umgewandelt werden soll. Der Hamburger Medienunternehmer
       und Enkel des Bildhauers Ernst Barlach verlöre damit weitreichende
       Mitspracherechte. Zudem hat er beim Bundesverfassungsgericht eine Klage
       eingereicht, weil er sich durch das Insolvenzverfahren in seinen
       Grundrechten beschnitten sieht.
       
       Verwaltungsratspräsident Mayer sagte auf Anfrage: „Selbstverständlich muss
       sich der BGH dieser Sache annehmen, das ist sicherlich auch Vorbedingung
       für eine Entscheidung durch das Bundesverfassungsgericht.“ Barlachs
       Medienholding habe der Familienstiftung von Unseld-Berkéwicz erneut
       Gespräche angeboten, aber keine Rückmeldung bekommen.
       
       „Das ist sehr unbefriedigend, weil die Gesellschafter die inszenierte
       Insolvenz immer noch zurücknehmen könnten“, so der Rechtsanwalt. Offenbar
       habe der Verlag aber nicht mehr die vollständige Kontrolle über das
       Verfahren und die Kosten. „Eine sehr bedenkliche Entwicklung. Wir sind nach
       wie vor bereit, mit Fachleuten von außen dieser Entwicklung
       entgegenzuwirken“, so Mayer.
       
       Suhrkamp war vergangene Woche vor dem Landgericht Berlin mit einem
       Eilantrag gescheitert, der Barlach den Weg zum Bundesgerichtshof (BGH) in
       Karlsruhe versperren sollte. Der Verlag zeigte sich gleichwohl überzeugt,
       sein Sanierungskonzept durchsetzen zu können. Die Umwandlung der Verlags in
       eine Aktiengesellschaft sei nur eine Frage der Zeit, so eine Sprecherin.
       Barlach ist mit 39 Prozent an dem Traditionsverlag beteiligt, die
       Verlegerwitwe Unseld-Berkéwicz hält 61 Prozent.
       
       22 Apr 2014
       
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