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       # taz.de -- Krieg in Syrien: Fast alle Chemiewaffen außer Landes
       
       > Bis Juni soll das Assad-Regime alle Chemiewaffen abgeben. 80 Prozent der
       > Giftstoffe sind bereits vernichtet worden. Frankreich sieht dennoch
       > Hinweise auf deren Einsatz.
       
   IMG Bild: Abstransport über das Meer (Archivbild)
       
       LATAKIA/BEIRUT dpa/rtr/afp | Etwa 80 Prozent der von Syrien deklarierten
       Chemiewaffen sind nach Angaben der internationalen Inspektoren inzwischen
       außer Landes gebracht oder vernichtet worden. Wenn es so weitergehe, könne
       Syrien die am 27. April ablaufende Frist einhalten, um alle Waffen
       abzugeben, sagte die Sonderkoordinatorin der Vereinten Nationen und der
       Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OPCW), Sigrid Kaag.
       
       Syrien muss laut internationalen Vereinbarungen bis zum 30. Juni alle
       Chemiewaffen abgegeben oder vernichtet haben. Die Giftstoffe werden in
       verschiedenen Ländern, darunter auch Deutschland, unschädlich gemacht.
       Syrien besitzt rund tausend Tonnen Chemiewaffen.
       
       Syrien hatte unter internationalem Druck der Zerstörung seines
       Chemiewaffenarsenals zugestimmt. Unter anderem hatten die USA mit einem
       Militärschlag gedroht, nachdem bei einem Giftgasangriff in Damaskus im
       August Hunderte Menschen getötet worden waren.
       
       Mitte April hatte es Berichte gegeben, wonach erneut Chemiewaffen in dem
       andauernden Bürgerkrieg eingesetzt worden sein sollen. Syrische Regierung
       und Rebellen beschuldigten sich gegenseitig, in der syrischen Kleinstadt
       Kafarsita Chemiewaffen eingesetzt zu haben.
       
       Darüber hinaus hat Frankreich nach Angaben von Staatschef François Hollande
       „Hinweise“ darauf, dass die Truppen von Syriens Machthaber Baschar al-Assad
       immer noch Chemiewaffen einsetzen. Es gebe zwar noch keine Beweise, sagte
       Hollande am Sonntag dem Radiosender Europe 1. Die Regierung in Damaskus
       habe aber schon in der Vergangenheit gezeigt, dass sie zum Einsatz
       „schrecklicher Methoden“ bereit sei.
       
       Auch Frankreichs Außenminister Laurent Fabius sagte bei Europe 1, es gebe
       „Hinweise“ darauf, dass es im Nordwesten Syriens nahe der Grenze zum
       Libanon kürzlich Angriffe mit Chemiewaffen gegeben habe. Diese Hinweise
       müssten aber noch bestätigt werden, betonte Fabius.
       
       20 Apr 2014
       
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