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       # taz.de -- Reaktionen auf „Heartbleed“: Ein ziemlich trivialer Fehler
       
       > Die Sicherheitslücke „Heartbleed“ betrifft so gut wie alle, die das
       > Internet nutzten. Kein Wunder also, dass im Netz ausführlich diskutiert
       > wird.
       
   IMG Bild: So geht das also mit dem Passwortklau.
       
       BERLIN taz | Verschlüsselungssoftware schützt vor Datenklau im Internet.
       Zumindest sollte sie das tun. Dass auch diese Software keineswegs unfehlbar
       ist, zeigt unter anderem die nun bekannt gewordene Sicherheitslücke
       „Heartbleed“ in der Verschlüsselungssoftware OpenSSL. So gut wie jeder
       Internetnutzer ist von dieser Schwachstelle betroffen. Entsprechend
       aufgeregt sind die Reaktionen im Netz.
       
       Twitter-Nutzer gehen die Sache vor allem praktisch an und verbreiten den
       Aufruf, [1][alle Passwörter zu ändern] sowie [2][Listen mit
       OpenSSL-Seiten]. Auch beliebt ist [3][dieser Comic], der erklärt, wie der
       „Heartbleed"-Bug funktioniert.
       
       Viele beschäftigt die Frage, was hinter der Sicherheitslücke steckt. Fans
       von Verschwörungstheorien sahen sofort die NSA am Werk: „Was, wenn
       [4][heartbleed] ein groß angelegter NSA-Schachzug ist, um an neue
       Passwörter ran zu kommen?“, [5][fragt @iCaramba]. Inzwischen hat sich
       herausgestellt, dass „Heartbleed“ durch den Fehler des Programmierers
       zustande kam. „Der Fehler an sich ist ziemlich trivial“, schrieb dieser in
       einer [6][Email an Spiegel Online]. Für den [7][Twitternutzer
       @FlorianHeigl] ist das der „Satz des Jahres.“
       
       Zunächst schien die gesamte Twitter-Gemeinde sich einig, dass es sich bei
       dem Schuldigen um einen Programmierer aus Deutschland handele. Ein
       Trugschluss, wie der [8][Tweet von @bov] belegt: „Das war kein Deutscher,
       der [9][Heartbleed] programmiert hat! Das war ein Österreicher!“ – eine
       Steilvorlage für Hitlervergleiche? Die funktionieren auch auf anderer
       Ebene. [10][@helpnetsecurity schlägt vor]: „Inzwischen ist Heartbleed so
       groß, dass jemand eine Hitler-Video-Parodie darüber machen müsste.
       Internet, was sagst du dazu?“
       
       Hinter dem Spekulieren über Verschwörung und NSA (und Hitler) tritt für
       manche eine wichtige Frage zurück: Wie viel bringt Open Source? Nutzerin
       [11][@hanhaiwen kommentiert]: „Verschwörungstheorien statt der Frage, warum
       die Open-Source-Idee versagt hat. Souveräne Reaktion, liebes Internet,
       souverän! [12][heartbleed]“. [13][@benni_b] hält dagegen: „[14][@hanhaiwen]
       wer sagt denn, dass sie versagt hat? Der Fehler wurde ja gefunden. In den
       proprietären Counterparts sind ähnliche Fehler noch da.“ Auch der Mittelweg
       findet seine Unterstützer, so [15][zum Beispiel @pfefferminz]:
       „[16][@hanhaiwen] ich glaube nicht, dass die Idee versagt hat, sondern eher
       die Umsetzung.“
       
       [17][So sieht das auch @sebaso]. Für ihn bestätigt „Heartbleed“ ein
       „klassisches 'wenn alle verantwortlich sind (weil jeder Code anschauen
       *könnte*) ist es am Ende niemand'-Problem.“ Die Diskussion um die
       Sicherheitslücke und die Lehren, die die Netzgemeinde daraus zieht, wird
       jedoch auch mit Humor geführt. [18][@mspro schlägt für den künftigen
       Umgang] mit den Codes vor: „Ich finde [19][@jensbest] sollte den Code
       vorlesen. Er hat eine gute Vorlesestimme.“ Der [20][Nutzer @br3t] kann sich
       bildlich vorstellen, wie eine Prüfung des OpenSSL-Codes aussehen könnte –
       und [21][verlinkt auf dieses Gif].
       
       Praxisorientiert ist auch die [22][Überlegung von @AlexSchestag], der
       offenbar all seine Passwörter geändert hat: „Überlege, dem Verursacher von
       [23][Heartbleed] eine Rechnung für den Aufwand zu schicken.“
       
       Manch einer, [24][so wie @lettigem], gibt sich hingegen resigniert:
       „Früher, als die ganzen Sicherheitslücken nicht so publik gemacht wurden,
       war das Leben irgendwie einfacher. [25][heartbleed]“
       
       11 Apr 2014
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] http://twitter.com/EtienneToGo/status/454551734392979456
   DIR [2] http://github.com/musalbas/heartbleed-masstest/blob/master/top10000.txt
   DIR [3] http://twitter.com/xkcdComic?original_referer=http%3A%2F%2Fwww.stern.de%2Fdigital%2Fonline%2Fgravierende-sicherheitsluecke-dieser-comic-erklaert-wie-heartbleed-funktioniert-2102842.html&tw_i=454501665912414208&tw_p=tweetembed
   DIR [4] https://twitter.com/search?q=%23heartbleed&src=hash
   DIR [5] http://twitter.com/iCaramba/status/454542170561974272
   DIR [6] http://www.spiegel.de/netzwelt/web/heartbleed-programmierer-deutscher-schrieb-den-fehlerhaften-code-a-963774.html
   DIR [7] http://twitter.com/FlorianHeigl1/status/454384295420104704
   DIR [8] http://twitter.com/bov/status/454517817350819841
   DIR [9] https://twitter.com/search?q=%23Heartbleed&src=hash
   DIR [10] http://twitter.com/helpnetsecurity/status/454185412261855232
   DIR [11] http://twitter.com/hanhaiwen/status/454327914772045824
   DIR [12] https://twitter.com/search?q=%23heartbleed&src=hash
   DIR [13] http://twitter.com/benni_b/status/454331385969647616
   DIR [14] https://twitter.com/hanhaiwen
   DIR [15] http://twitter.com/pfefferminz_/status/454337277700096000
   DIR [16] https://twitter.com/hanhaiwen
   DIR [17] http://twitter.com/sebaso/status/454553015065001984
   DIR [18] http://twitter.com/mspro/status/454546748862918656
   DIR [19] https://twitter.com/jensbest
   DIR [20] http://twitter.com/br3t?refsrc=email
   DIR [21] http://i.imgur.com/yExHzr7.gif
   DIR [22] http://twitter.com/AlexSchestag/status/454509326011748353
   DIR [23] https://twitter.com/search?q=%23Heartbleed&src=hash
   DIR [24] http://twitter.com/lettigem/status/454308071805050881
   DIR [25] https://twitter.com/search?q=%23heartbleed&src=hash
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Dinah Riese
       
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