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       # taz.de -- BSI informiert über Passwort-Diebstahl: Erst denken, dann klicken
       
       > „Guten Tag, Ihr Passwort wurde geklaut“: E-Mail-NutzerInnen in
       > Deutschland könnten am Montag eine blöde Mail bekommen. Handeln sollten
       > auch alle anderen.
       
   IMG Bild: Das einfachste aller Passwörter.
       
       BERLIN taz | E-Mail NutzerInnen in Deutschland sollten sich am Montag ruhig
       zweimal fünf Minuten Zeit nehmen. Einmal, um am Abend ihre Mails zu
       checken. Und noch ein zweites Mal, doch dazu später mehr.
       
       Nach dem Bekanntwerden [1][des gigantischen Diebstahls] von rund 18
       Millionen E-Mail-Adressen und Passwörtern hat das Bundesamt für Sicherheit
       in der Informationstechnik (BSI) am Montag [2][weitere Informationen für
       betroffene NutzerInnen herausgegeben.] In der vergangenen Woche war bekannt
       geworden, dass die Staatsanwaltschaft im niedersächsischen Verden auf den
       Datenfundus gestoßen war.
       
       Betroffen vom Datendiebstahl sind potenziell alle Menschen, die das
       Internet nutzen. Unter den E-Mail-Adressen befinden sich rund drei
       Millionen Adressen, die eine deutsche Endung haben. Wieviele Menschen
       tatsächlich in Deutschland betroffen sind, lässt sich nicht seriös sagen.
       
       Nach Angaben des BSI versuchen Kriminelle mit den E-Mail-Adressen und den
       zugehörigen Passwörtern, sich mithilfe eines sogenannten Botnetzes in
       E-Mail-Accounts einzuloggen und diese für den Versand von SPAM-Mails zu
       missbrauchen. Demnach ist dieses Botnetz noch in Betrieb, die gestohlenen
       Identitäten können also weiterhin genutzt werden. Dabei geht die Behörde
       davon aus, dass die Daten ebenso zum Zugriff auf Online-Shopping-Angebote,
       soziale Netzwerke oder andere Internetdienste genutzt werden können.
       
       ## BSI bietet Prüfung an
       
       Um zumindest die NutzerInnen, die eindeutig eine Mailadresse eines
       deutschen Anbieters nutzen zu informieren, haben sich die sechs großen
       Provider in Deutschland – das sind die Telekom, Freenet, gmx.de, Kabel
       Deutschland, Vodafone und web.de – verpflichtet, betroffenen Kunden am
       Montag eine Nachricht zu senden, in der sie auf den möglichen Missbrauch
       hingewiesen werden. Damit, so sagt das BSI, könnten 70 Prozent der
       deutschen Mail-Adressen erreicht werden.
       
       Nicht informiert werden dagegen Kontoinhaber bei kleineren Providern oder
       die vermutlich große Masse von Google-Nutzern. Diese können [3][auf einer
       Homepage des BSI überprüfen], ob sie von dem Datenklau betroffen sind. Dazu
       hat das BSI eine Datenbank mit den geklauten Adressen angelegt. In der
       Datenbank befinden sich ebenso die 16 Millionen geklauten Datensätze, deren
       Existenz bereits im Januar bekannt geworden war. Wer seine E-Mail-Adresse
       dort eingibt und betroffen ist, erhält eine E-Mail. Wer danach keine
       Bestätigungs-E-Mail erhält, gehört im aktuellen Fall dann vermutlich nicht
       zu den Betroffenen.
       
       Das heißt aber lediglich, dass keine definitive Bestätigung vorliegt. Da
       das Botnetz noch immer aktiv ist, kann die eigene Mailadresse inzwischen
       dazu gekommen sein – oder auch Opfer anderer Attacken geworden ist.
       
       Zeit nehmen sollte sich also auch, wer im aktuellen Fall nicht betroffen zu
       sein scheint. Dazu sind mindestens zwei Dinge nötig: Die Überprüfung des
       eigenen Rechners auf Schadsoftware sowie die Aktualisierung der eigenen
       Passwörter. Es schadet nicht, das von Zeit zu Zeit bei sämtlichen
       Online-Accounts durchzuführen. Zugegeben: Das kann auch mal länger als fünf
       Minuten dauern.
       
       7 Apr 2014
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] /Neuer-Identitaetsdiebstahl-im-Netz/!136162/
   DIR [2] http://www.bsi.bund.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/Presse2014/Neuer_Fall_von_Identitaetsdiebstahl_07042014.html;jsessionid=4A794E7F90D2648349BAB6913034DE78.2_cid286
   DIR [3] http://www.sicherheitstest.bsi.de/
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Martin Kaul
       
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