# taz.de -- Präsidentschaftswahl in Costa Rica: Solís ist der Sieger
> Wie erwartet hat sich der PAC-Politiker Luis Guillermo Solís bei der
> Stichwahl durchgesetzt. Sein Rivale Araya von der PLN hatte sich zuvor
> aus dem Wahlkampf zurückgezogen.
IMG Bild: Der Wahlsieger: Luis Solís.
SAN JOSÉ ap | Die Stichwahl um das Präsidentenamt in Costa Rica hat Luis
Solís wie erwartet für sich entschieden. Da sein Rivale Johnny Araya von
der konservativen Regierungspartei PLN vor Wochen aus dem aktiven Wahlkampf
ausstieg, war Solís als alleiniger Kandidat ins Rennen gegangen. Wie die
Wahlkommission mitteilte, entfielen 77,9 Prozent der Stimmen auf den
Kandidaten der bürgerlichen Aktionspartei PAC. Araya bekam 22,1 Prozent.
Sein Name hatte auf dem Wahlzettel gestanden, weil ein Kandidat gemäß der
Verfassung nicht aussteigen darf.
Obwohl das Wahlergebnis von vornherein feststand, war die relativ rege
Wahlbeteiligung für Solís besonders erfreulich. So hatten Experten gewarnt,
dass eine geringe Teilnahme die Legitimität seiner Regierung untergraben
könnte. Der Anteil der Nichtwähler lag laut Behördenangaben zwar bei 43,2
Prozent und damit etwas höher als bei der letzten Stichwahl im Jahr 2002.
Doch habe Solís den höchsten absoluten Stimmenanteil erhalten, den ein
Präsidentschaftskandidat in Costa Rica je erzielt habe.
Bei der ersten Runde der Präsidentschaftswahl im Februar konnte Solís rund
30 Prozent der Stimmen auf sich vereinen und lag mit weniger als einem
Prozent hauchdünn vor Araya. Doch im vergangenen Monat stellte Araya mit
Verweis auf einen großen Umfragevorsprung seines Rivalen überraschend den
Wahlkampf ein. Es wäre Geldverschwendung, weiter zu machen, erklärte der
Konservative zur Begründung.
Wenige Beobachter hatten damit gerechnet, dass Solís in die zweite
Wahlrunde kommen würde. So hatten seit drei Jahrzehnten zwei Parteien die
politische Landschaft Costa Ricas dominiert: Die PLN und die in der rechten
Mitte angesiedelte Sozialchristliche Einheitspartei. In letzter Zeit haben
jedoch Korruptionsvorwürfe und Unmut über die hohe Arbeitslosigkeit unter
der scheidenden Staatschefin Laura Chinchilla der Beliebtheit der
Regierungspartei geschadet.
Mit dem Wahlkampfversprechen einer tatkräftigeren Regierung und einem
stärkeren Fokus auf kleine und mittelständische Unternehmen hat Solís
hingegen viele Costaricaner für sich eingenommen. Zudem hat der Sohn eines
Schuhmachers die Förderung sozialer und umweltfreundlicher Programme in
Aussicht gestellt.
7 Apr 2014
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