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       # taz.de -- Bundesliga Nord-Derby: Hannover 96 im Abstiegssog
       
       > Braunschweig kann sich wieder Hoffnung auf den Verbleib in der Bundesliga
       > machen. Mit dem 3:0 im Nord-Derby fand das Team Anschluss an die
       > Nichtabstiegsplätze.
       
   IMG Bild: Kampf um den Ball: Braunschweigs Havard Nielsen (unten) und 96-Spieler Marcelo
       
       BRAUNSCHWEIG dpa | Der Aufsteiger Eintracht Braunschweig hat im
       Bundesliga-Existenzkampf das nächste Lebenszeichen gesendet und den
       Nachbarn Hannover 96 mit in den Abstiegssog gezogen. Durch Tore von Domi
       Kumbela (14. Minute), Havard Nielsen (21.) und Jan Hochscheidt (89.) gewann
       der Tabellenletzte am Sonntag das zum Hochsicherheitsspiel erklärte
       Niedersachsen-Derby mit 3:0 (2:0) und verkürzte den Rückstand auf einen
       Nichtabstiegsplatz auf zwei Zähler.
       
       Vor 22.867 Zuschauern im ausverkauften Eintracht-Stadion war die Elf von
       Torsten Lieberknecht die effizientere Mannschaft gegen harmlose 96er, die
       zudem Andre Hoffmann (62.) wegen einer Frustattacke durch die Rote Karte
       verloren. Nach der vierten Niederlage in Serie ist Hannover nur noch zwei
       Punkte von Rang 16 entfernt.
       
       „Das waren wichtige drei Punkte in einem sehr emotionalen Spiel. Wir haben
       gezeigt, dass wir dranbleiben wollen wie die Kletten“, sagte
       Eintracht-Coach Torsten Lieberknecht im TV-Sender Sky zu der Tatsache, dass
       der Anschluss hergestellt ist. „Es ist ein wunderbarer Tag. Die Mannschaft
       ist mit dem Druck sehr gut umgegangen. Wir sind nach wie vor dabei“,
       frohlockte Manager Marc Arnold, nachdem der Neuling vor Wochen von vielen
       schon abgeschrieben worden war.
       
       „Uns ist der Befreiungsschlag nicht gelungen“, räumte Hannovers Kapitän
       Lars Stindl ein. 96-Präsident Martin Kind hatte die Vorstellung bereits in
       der Halbzeitpause als „inakzeptabel“ bezeichnet.
       
       3.300 Beamte waren rund um das Derby im Einsatz, um Ausschreitungen wie
       beim Hinspiel im November in Hannover zu verhindern. Bei der Anreise zum
       Stadion und während der Partie blieb nach Polizeiangaben alles friedlich.
       Der größte Teil der 2.280 Gäste-Fans war mit 50 Bussen in die 70 Kilometer
       entfernte Nachbarstadt gefahren worden. Tickets werden nur gegen
       Ausweis-Vorlage im Bus verteilt. Gegen diese Praxis demonstrierten rund 700
       Fans vor dem Bahnhof in Braunschweig.
       
       Das erste Bundesliga-Derby in Braunschweig seit 39 Jahren war zu Beginn
       geprägt von großer Nervosität auf beiden Seiten, als erstes Team fand die
       Eintracht zu ihrer spielerischen Linie. Nach dem dritten Spiel in Serie
       ohne Niederlage wächst bei den Braunschweigern der Glaube, doch noch dem
       Abstieg zu entgehen.
       
       Während 96 nach der jüngsten Niederlagenserie verunsichert und ängstlich
       agierte, löste sich bei den Hausherren die Verkrampfung mit dem neunten
       Saisontor von Kumbela. Ken Reichel hatte die Führung für den Aufsteiger
       nach Doppelpass mit Mirko Boland eingeleitet. Nach Reichels scharfer
       Hereingabe konnte Nationaltorwart Ron-Robert Zieler den Ball nur nach vorne
       abklatschen, wo Kumbela bereit stand und vollendete – schon das neunte
       Saisontor für den Deutsch-Kongolesen.
       
       Auch beim zweiten Treffer der Blau-Gelben stand in Marcelo ein
       Abwehrspieler von 96 Pate. Nach einem weiten Schlag aus der
       Eintracht-Abwehr von Benjamin Kessel verlor der brasilianische
       Innenverteidiger das Laufduell gegen Nielsen, der aus 14 Metern in die
       lange Ecke traf. Der Offensive der Hannoveraner konnte auch Didier Ya Konan
       bei seinem Startelf-Comeback nach langer Verletzungspause nicht die
       erhofften Impulse geben. Bis auf einen Kopfball von Christian Schulz (35.)
       blieb das Team von Tayfun Korkut vor der Pause chancenlos.
       
       Auch die Einwechslung von Jan Schlaudraff für den enttäuschenden Artjoms
       Rudnevs brachte keinen frischen Wind in die Offensivaktionen der Gäste. Die
       Hannoveraner kamen bei ihren Angriffsbemühungen selten über Ansätze hinaus.
       Noch die beste Chance verzeichnete Szabolcs Huszti mit einem Pfostenschuss
       (72.).
       
       Der ganze Frust der 96er entlud sich in einem Foul von Hoffmann, der Boland
       von hinten in die Beine trat, obwohl das Spiel längst unterbrochen war und
       dafür von Schiedsrichter Peter Gagelmann in die Kabine geschickt wurde.
       
       6 Apr 2014
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Michael Rossmann
   DIR Peter Hübner
       
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