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       # taz.de -- Kommunalwahl in Frankreich: Rechts gewinnt
       
       > Wieder schwere Verluste für die französischen Sozialisten. Bei den
       > Kommunalwahlen können sich Konservative offenbar durchsetzen, auch die
       > Rechtsextremen punkten.
       
   IMG Bild: Front National-Chefin Marine Le Pen sieht eine „neue Etappe“ für ihre Partei erreicht.
       
       PARIS dpa | Mit herben Verlusten für die Sozialisten in den Kommunen ist
       Frankreichs sozialistischer Präsident François Hollande erneut von den
       Wählern abgestraft worden. Nach ersten Ergebnissen verloren Sozialisten und
       linke Listen in zahlreichen Städten ihre Mehrheiten. Teils klare Erfolge
       verbuchten Konservative und die rechtsextreme Front National. Das Pariser
       Rathaus bleibt allerdings in der Hand der Sozialisten.
       
       Der Wahlausgang könnte mit Blick auf die Europawahl im Mai Folgen für die
       Regierung haben. Hollande hat bereits Konsequenzen angekündigt; erwartet
       wird nun eine Kabinettsumbildung.
       
       Nach dem vorläufigen Ergebnis des Innenministeriums vom Sonntagabend konnte
       die Rechte bei den Kommunalwahlen landesweit 45,9 Prozent erzielen. Die
       Linken landeten bei 40,6 Prozent. Die Front National (FN), die nur in
       ausgesuchten Städten antrat, legte mit 6,8 Prozent im zweiten Wahlgang
       erneut zu. Unabhängige Bewerber kamen auf 6,6 Prozent.
       
       Regierungssprecherin Najat Vallaud-Belkacem nannte das Wahlergebnis
       „enttäuschend“. Der Chef der Sozialisten (PS), Harlem Désir, forderte „mehr
       Effizienz, mehr Schnelligkeit, mehr Einklang“. Der als angeschlagen
       geltende Ministerpräsident Jean-Marc Ayrault sprach von einer „kollektiven
       Verantwortung“, von der er seinen Teil übernehme.
       
       Jean-François Copé, Chef der konservativen UMP, sieht angesichts der
       Erfolge seiner Partei eine „Welle“, die das Land erfasst habe. FN-Chefin
       Marine Le Pen sprach von einer „neuen Etappe“, die ihre Partei erreicht
       habe.
       
       Die Rechtsextremen eroberten Béziers und Fréjus. In Forbach scheiterte der
       FN-Kandidat. Insgesamt kann die europa- und systemkritische Partei in
       mindestens 14 Kommunen den Bürgermeister stellen.
       
       Schmerzhafte Verluste sind für die Linken Städte wie Toulouse, Reims oder
       Angers. Auch historische Bastionen wie Saint-Étienne oder Limoges gingen
       verloren.
       
       Allerdings gewannen die Linken vor allem in Großstädten prestigeträchtige
       Duelle. In Paris setzte sich die Sozialistin Anne Hidalgo gegen die
       UMP-Kandidatin Nathalie Kosciusko-Morizet durch. Die 54-Jährige Hidalgo lag
       mit 54,5 Prozent klar vor der als NKM bekannten Kosciusko-Morizet, die bei
       45,5 Prozent landete. Auch Avignon, Lille, Lyon und Straßburg gingen an die
       Linken.
       
       Am Sonntag ging es um die Mehrheiten in knapp 6.500 Kommunen. Vor einer
       Woche war in fast 37.000 Gemeinden gewählt worden.
       
       30 Mar 2014
       
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