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       # taz.de -- Margaret Atwood über Utopie: „Na los. Denken Sie nach!“
       
       > Die kanadische Schriftstellerin Margaret Atwood über die Umwelt, Frauen,
       > die Republikaner, kalte Winter und heiße Schenkel.
       
   IMG Bild: „Wenn es keine Menschen mehr gibt, gibt es auch keine Frauen.“, sagt Magaret Atwood.
       
       Flughafen Berlin-Tegel, Gate 5. Drei Frauen stehen und warten: eine
       Chauffeurin, eine Lektorin und eine Journalistin. Die Fahrerin hat ein
       Schild mitgebracht, auf dem „Mr. Atwood“ steht. Sie versteckt es hinter
       ihrem Rücken. Es ist Mitte März, zu viert sollen wir zur Buchmesse nach
       Leipzig fahren, wo die berühmte kanadische Autorin Margaret Atwood erwartet
       wird. Die 74-Jährige fliegt aus London ein, weil sie derzeit in England
       unterrichtet, und kommt als eine der Ersten durch die Sicherheitskontrolle.
       Sie gebe nie Gepäck auf, erklärt sie. Zwei Koffer hat sie dabei, jeder nur
       so groß, um gerade noch als Handgepäck durchzugehen, am oberen hängt ein
       pinkfarbenes Plastikschild mit der Aufschrift: „queen of the road“. In
       einer schwarzen Limousine rollen wir auf die Stadtautobahn. 
       
       sonntaz: Mrs Atwood, als Sie für eine längere Zeit in Berlin waren, war die
       Stadt noch geteilt. Wann genau waren Sie eigentlich hier? 
       
       Margaret Atwood: 1984. Der DAAD hatte mich eingeladen, es war ihnen damals
       wichtig, internationale Autoren in die Stadt zu holen. Und die Bevölkerung
       war noch eine ganz andere. Es gab viele grimmige alte Damen und viele junge
       Männer, die nicht zum Militär wollten, aber es war nicht wirklich eine
       Stadt für junge Familien. Jeden Sonntag flog die ostdeutsche Luftwaffe mit
       Überschallgeschwindigkeit in Mauernähe. Erinnern Sie sich?
       
       Nein. Ich bin allerdings erst 1986 nach Berlin gekommen. Vielleicht hatten
       sie bis dahin damit aufgehört. 
       
       Vielleicht war ihnen ja das Benzin ausgegangen.
       
       Hatten Sie auch Kontakte in den Osten? 
       
       Nicht so sehr. Es gab PEN-Treffen, bei denen Autoren aus Ost- und
       Westdeutschland teilnahmen. Sie führten Diskussionen über die Mauer, episch
       lange, sie dauerten jedes Mal Stunden.
       
       Woran erinnern Sie sich noch? 
       
       Dass ich mir im KaDeWe Ohrlöcher stechen ließ. Meine Tochter wollte
       unbedingt welche, und ich hatte gesagt, sie müsse warten, bis sie sieben
       wird. Also zogen wir zusammen los, als sie sieben war, und ich ließ mir
       auch Löcher machen, schon damit ich wusste, wie sehr es wehtut.
       
       Sprechen Sie seither ein wenig Deutsch? 
       
       „Ein bisschen, ja, ja, das kann ich.“ Ich habe es weniger in Berlin gelernt
       als noch in der Schule. Aber den „Report der Magd“ habe ich in Berlin
       begonnen, auf einer gemieteten Schreibmaschine mit deutscher Tastatur. Zum
       Glück kann ich eh nicht blind tippen.
       
       „Der Report der Magd“ – „The Handmaid’s Tale“ – ist der Roman, mit dem
       Margaret Atwood 1985 bekannt wurde. Er handelt von einer totalitären
       Gesellschaft, die Frauen als Gebärmaschinen benutzt und unterdrückt. Der
       Regisseur Volker Schlöndorff verfilmte das Buch unter dem Titel „Die
       Geschichte der Dienerin“. Sein Film lief 1990 im Wettbewerb der Berlinale. 
       
       Anders als im „Report der Magd“ steht in Ihren neuen Romanen die
       Geschlechterfrage nicht mehr im Mittelpunkt. 
       
       Das stimmt. Aber, so merkwürdig es scheinen mag: In den USA wird noch am
       häufigsten auf den „Report der Magd“ Bezug genommen, weil es ein paar
       Staaten gibt, wo es tatsächlich ähnlich zugeht. Besonders während der
       letzten Wahl war der Roman wieder Thema. Die Leute sagten: „Man sollte den
       Republikanern erklären, dass ’Der Report der Magd‘ keine Blaupause für die
       Realität ist.“ Ich glaube, einer der Punkte, die dazu geführt haben, dass
       die Republikaner die Wahl verloren haben, waren ihre Ansichten über die
       Rolle der Frau. In Teilen der USA hat sich, was das betrifft, im Vergleich
       zu anderen Ländern eher wenig geändert.
       
       Trotzdem geht es in Ihren Romanen jetzt vor allem um – Ökologie. 
       
       Dafür gibt es einen guten Grund. Wenn es keine Menschen mehr gibt, gibt es
       auch keine Frauen.
       
       Auch der Ton ist anders, irgendwie leichter geworden. Es fällt fast schwer
       zu sagen, was ernst gemeint ist. „Die Geschichte von Zeb“ etwa hat ein
       eigenartiges Happy End: Die Aussicht, dass die Erde in Zukunft nicht mehr
       von Menschen bevölkert sein wird, sondern einer Kreuzung aus Menschen und
       „Crakern“, künstlich erzeugten menschenähnlichen Wesen. Ist das als
       positive Utopie zu verstehen – oder ist es Ironie? 
       
       Es ist ein Roman, okay? Es ist sehr schwer, einen Roman ohne Protagonisten
       zu schreiben, ob er nun von Kaninchen handelt oder wovon auch immer. Und
       wie ernst wir dabei sind? Ich denke, der Ernst in dieser Geschichte liegt
       zum einen darin, dass der Schöpfer der Craker gleichzeitig auch die Seuche
       verursacht, die fast die ganze Menschheit ausradiert, und dass er in beiden
       Fällen eine biologische Selektierung vornimmt. Wenn man die Wahl hat
       zwischen der Möglichkeit, dass wir so weiterleben wie bisher, und alles auf
       der Erde stirbt, oder, zweitens, dass unsere Anzahl drastisch reduziert
       wird, sodass der Planet noch eine Chance bekommt, welche würden Sie wählen?
       Sie haben zwei Knöpfe. Drücken Sie den einen, bekommen Sie die Pandemie.
       Alle sterben. Drücken Sie den zweiten, passiert gar nichts. Welchen drücken
       Sie?
       
       Keine Ahnung. 
       
       Na los. Denken Sie nach!
       
       Ich denke darüber nach, ob es genau das ist, worüber ich nachdenken soll.
       Ob die Erde nur eine Chance hat, wenn die Menschheit nicht überlebt. 
       
       In der Realität hat die Erde eine Chance, wenn die Menschheit ihre
       Lebensgewohnheiten ändert. Wenn nicht, sind die Chancen sehr gering. Das
       ist nichts, was ich erfinde.
       
       Also beschreibt der Roman eine positive Utopie? 
       
       Es gibt nie eine vollkommen positive Utopie. Warum? Weil sie immer eine
       Kehrseite hat. Literarische Utopien und Real-life-Utopien sind
       üblicherweise so strukturiert, dass uns das schöne neue Leben versprochen
       wird – aber erst, nachdem wir diese oder jene Leute losgeworden sind.
       
       Das heißt, vieles, was in Ihren neuen Romanen – Ihrer neuen Trilogie –
       surrealistisch wirkt, ist realistisch? 
       
       Viele der Dinge, die in „Oryx and Crake“ vorkommen, dem ersten Teil der
       Trilogie, gab es zu Beginn des Jahrtausends noch nicht. Ich kannte aber
       schon Leute, die daran arbeiteten. Mittlerweile haben wir wirklich
       Laborfleisch, und tatsächlich arbeitet jemand an kopflosen Hühnern. Die
       wären dann eine Kreuzung aus Huhn und Gemüse. Man stelle sich vor, man
       könnte Hühner züchten, die multiple essbare Körperteile haben, aber kein
       Hirn. Sie müssten nicht leiden. Es ging übrigens eine Zeit lang das Gerücht
       um, dass Kentucky Fried Chicken ein Huhn mit vier Beinen entwickelt hätte.
       Was ziehen Sie denn für ein Gesicht?
       
       Die Schenkel sind doch gar nicht das Beste am Hühnchen. Brustfleisch ist
       wichtiger. 
       
       Also, ich mag die Schenkel sehr. Für mich können sie Hühner mit acht Beinen
       erfinden.
       
       Kann man Sie eine politische Aktivistin nennen? 
       
       Es gibt zwei Arten von politischen Aktivisten. Die eine Art ist jene, deren
       Loyalität einer Partei gilt. Dazu gehöre ich nicht. Aber viele Leute haben
       Gedanken und Meinungen, die sie nicht öffentlich zu äußern wagen, weil sie
       sich nicht leisten können, ihren Job zu verlieren. Sie müssen ihre
       Hypotheken bezahlen und ihre Kinder ernähren. Deswegen werden oft Leute wie
       ich gefragt, wenn jemand gebraucht wird, der Gedanken und Meinungen frei
       äußern kann.
       
       Mittlerweile steht die Sonne tief neben der Autobahn und scheint waagerecht
       ins Fenster, Mrs Atwood direkt in die Augen. Wir ziehen eine Sonnenblende
       hoch und verstärken sie mit dem langen, bunten Schal der Autorin, den wir
       im ausklappbaren Schminkspiegel an der Wagendecke festklemmen. 
       
       Und wenn Sie gefragt werden, dann kommen Sie? 
       
       Wenn ich immer käme, sobald mich jemand fragt, bräuchte ich fünfzehn
       weitere Leben. Ich beschränke das sehr, und zwar auf die folgenden
       Bereiche: Umweltfragen, Frauenrechte und Literatur. Außerdem habe ich
       diesen großen Twitteraccount mit 476.000 Followern. Das ist vergleichbar
       damit, eine kleine Radiosendung zu haben oder eine Zeitungskolumne. Man
       kann so zum Beispiel Bibliotheken unterstützen oder ökologische
       Initiativen, man kann Leute dazu bringen, Petitionen für Bienen zu
       unterschreiben. Außerdem bekommt man einen Haufen Zeug geschickt, das
       ziemlich interessant ist. Was ich sehr empfehlen kann, ist diese
       hervorragende Website, die „Old Finnish people with things on their heads“
       heißt.
       
       Was ist das denn? 
       
       Eine sehr schöne Fotoserie mit Bildern von alten finnischen Menschen mit
       Sachen auf ihrem Kopf.
       
       Hat das eine politische Bedeutung? 
       
       Glaube ich nicht. Es gibt noch eine andere Website, „Lavatory
       Self-Portraits in the Flemish Style“ heißt sie. Das sind Bilder von einer
       Künstlerin, die Klopapier auf ihrem Kopf arrangiert und sich damit im
       Spiegel von Flughafentoiletten so fotografiert, dass die Fotos aussehen wie
       Werke alter flämischer Meister.
       
       Ihre eigene Website ist auch ziemlich gut gepflegt. 
       
       Ach, das sieht nur so aus. Eigentlich muss sie dringend aktualisiert
       werden.
       
       Als Ihr Roman „Das Jahr der Flut“ erschien, war sie jedenfalls noch anders. 
       
       Die war nur für den Roman, 2009 habe ich diese Website eingerichtet, weil
       die Verlage in riesigen Schwierigkeiten steckten. 2008 war das Jahr der
       großen Finanzkrise und die Verlagshäuser standen praktisch leer, weil so
       viele Leute entlassen worden waren. 2008 war „Das Jahr der Flut“ eigentlich
       fertig, aber wir konnten das Buch wegen der Präsidentenwahl nicht
       veröffentlichen.
       
       Warum nicht? 
       
       Also … Sie waren wohl noch nie während einer Präsidentenwahl in
       Nordamerika.
       
       Nein. Ich kenne nur europäische Wahlen. 
       
       Aber auch eine europäische Präsidentenwahl wäre eine Wahl wie keine andere,
       wenn eine Hillary Clinton oder ein Barack Obama kandidieren würde. Eine
       Wahl, die jedes kleinste bisschen Medienaufmerksamkeit, den ganzen Äther,
       den Sauerstoff, einfach alles, komplett aufsaugen würde.
       
       Es wäre Ihnen in diesem Jahr unmöglich gewesen, mit einem Roman
       durchzukommen? 
       
       Nicht der Hauch einer Chance. Es gab nur zwei Themen: die Wahl und den
       Finanzcrash. Wir hatten das vorausgesehen, also haben wir das Buch um ein
       Jahr verschoben. Meine Verlegerin wollte, dass es gleich im Februar 2009
       erscheint. Sie sitzt in New York. Ich sagte zu ihr: Geh mal im Februar nach
       Kanada.
       
       Zu kalt zum Lesen? 
       
       Es ist der kälteste Monat des Jahres. Es gibt Blizzards, und das ganze Land
       hat mehr oder weniger geschlossen.
       
       Und warum sitzt Ihr Verlag in New York und nicht in Kanada? 
       
       In Kanada habe ich auch einen. Aber der ist nicht der ausschlaggebende. Das
       Internet treibt das Geschäft. Wenn in einem Land ein Buch auf Englisch
       erschienen ist und in anderen Ländern noch nicht, bestellen die Leute eben
       diese Ausgabe. Also bringen alle Verlage denselben Roman gleichzeitig auf
       den Markt, oder wenigstens in derselben Saison. In England kann man ein
       Buch im August herausbringen, in Kanada nicht. Dann ist es zu heiß.
       
       Vier Teile eines Fortsetzungsromans, der nur in elektronischer Form
       erscheint, haben Sie bereits geschrieben. 
       
       Ja, das musste ich natürlich ausprobieren. Schon Charles Dickens hat seine
       seine frühen Romane als Serie veröffentlicht: in Folgen, die als einzelne
       Hefte erschienen. Und je nachdem, was dem Publikum gefiel, passte er die
       Handlung den folgenden Nummern an. In den sechziger, siebziger Jahren war
       die Serienpublikation von Romanen ausgestorben. Durch das Internet konnte
       sie wiederauferstehen.
       
       Auch der vierte Teil dieses Fortsetzungsromans, „Positron“, endet mit einem
       Cliffhanger. 
       
       Und Sie wollen wissen, was als Nächstes passiert? Als Nächstes wird eine
       Fernsehserie daraus. Die Produktionsfirma hat schon einen Drehbuchautor.
       Und ich werde den vier Teilen meiner Geschichte noch einen Anfang und ein
       Ende geben. Das, was es bisher gibt, ist die Mitte.
       
       Sie selbst wollten das Drehbuch nicht schreiben? 
       
       Nein. Ich habe in meinem Leben schon so gut wie alles geschrieben, auch
       Drehbücher. Es ist ganz anders, man arbeitet sehr intensiv mit anderen
       zusammen. Wir haben immer gesagt, es ist wie Ferienlager für Erwachsene.
       Wenn man die Leute mag, kann es toll sein. Aber wenn man sich nicht
       ausstehen kann, ist es schrecklich. Ich bin jetzt vierundsiebzig. Wie viel
       Zeit habe ich noch, und will ich sie wirklich so verbringen? Eigentlich
       nicht.
       
       Wie fanden Sie Volker Schlöndorffs Verfilmung Ihres „Reports der Magd“? 
       
       Ich glaube, Schlöndorff hat die Situation in Amerika nicht so ernst
       genommen. Er dachte wohl nicht, dass der Roman der Realität so nahe kam.
       Und es gab noch eine andere Sache: Das Drehbuch war von Harold Pinter, er
       hatte einen umfangreichen Off-Kommentar für die Hauptfigur vorgesehen, die
       von Natasha Richardson gespielt wurde. Natasha hat das Voice-Over
       aufgenommen und ihr Spiel vor der Kamera entsprechend angepasst. Aber dann
       nahm Volker es wieder heraus! Deshalb wirkt sie im Film wie betäubt, als
       würde sie weder denken noch reagieren. Natasha hat sich sehr geärgert. Ich
       finde ja, irgend jemand sollte das Voice-Over wieder einfügen, schließlich
       war das Original so.
       
       Haben Sie mit Schlöndorff darüber gesprochen, nachdem Sie den Film gesehen
       hatten? 
       
       Nachdem? Wozu?
       
       Hat er Sie gefragt? 
       
       Nein. Aber es war interessant, den Film in Berlin aufzuführen, weil gerade
       die Mauer gefallen war. Wir waren erst in West-, dann in Ostberlin. Im
       Westen drehte sich die Diskussion um künstlerische Aspekte des Films, nicht
       das totalitäre Regime, das er zeigt. Im Osten sagten die Leute: „Das war
       unser Leben.“
       
       Die Sonne ist weg, auch Margaret Atwoods Schal vor dem Fenster. Dahinter
       taucht der Leipziger Hauptbahnhof auf – ein überraschender, irrealer
       Anblick, bedeutet er doch, dass zwei Stunden vergangen sein müssen, seit
       wir losgefahren sind.
       
       30 Mar 2014
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Katharina Granzin
       
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